Südtirol und Gardasee
24.08.2002 – 31.08.2002
Prolog:
Anfang des Jahres 2002 machten wir uns einen Kopf, wann unsere Mopped Tour losgehen soll.
Das wohin hatten wir auf unserem letztjährigen Urlaub schon beschlossen: „Wieder hier hin! Aber etwas später. Ohne Winterklamotten – und – ohne eine dritte Person“
Ergo: erstmalig Ende August. So spät waren wir nicht mal im Familienurlaub unterwegs.
Cappos Aprillia stand abgemeldet in der Garage und auf dem Hof eine Kawasaki GPZ 500 S.
Auf unseren Frühjahrsausfahrten haben wir festgesellt: Das Ding ist ein zuverlässiger Eisenhaufen.
Tag 1, Samstag 24.08.2002 – 741km
Wir sind Freitagabend relativ früh ins Bett, weil es heute Morgen früh losgeht. „Zimmer ist gebucht, Hanni erwartet uns gegen Abend. Wir melden uns, wenn wir angekommen sind.“ versprach ich meiner Frau beim Abschied. Sie wünschte uns einen schönen Urlaub mit dem Spruch: „Macht keinen Blödsinn und fahrt vorsichtig.“ „Wir melden uns mal zwischen durch.“ erwiderten wir. Es war acht Uhr morgens.
Die Anreise ist unspektakulär. A33, A44, A7, A3, A9, A95 und alle 160km einen Stopp. Einmal nur Rauchen und Beine vertreten. Bei jedem 2ten Stopp Tanken, Rauchen und Beine vertreten.
Auch mit der schnelleren GPZ waren wir nicht wesentlich schneller als vor 2 Jahren mit der Aprillia. Er musste damals nur öfter Tanken. Einen Vorteil hatte das Ganze: Wir kannten jeden Autohof und jede Tankstation auf dieser Route an der Autobahn.
In Mittenwald überquerten wir die Grenze nach Österreich. Eine Pause unter der Europabrücke ist mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden. Ein Siebenschläfer leistete uns Gesellschaft.
Der Scharnitzpass (960m) und der Seefelder Sattel (1185m) sind uns noch von vor 2 Jahren in sehr guter Erinnerung. Wie immer sind wir durch Österreich die Landstraßen B177 und B182 gefahren. Strickt nach Vorschrift. Mit den blauen Jungs ist nicht gut „kirschenessen“ und verhandeln geht gar nicht. Es ist der Weg, wo am meisten kontrolliert wird, aber auch der Kürzeste. Etwas über 54 km und in etwas über einer Stunde zu schaffen. Dafür brauchen wir keine Vignette, das Geld verfuttern wir lieber. Die Gebühr für die Europabrücke käme auch noch dazu. An der Grenze, Brennerpass (1370m), nach Italien der berühmte „Freudestopp“. Der niedrigste Übergang über den Alpenhauptkamm. Für Motorradfahrer hauptsächlich interessant, wenn man schnell über die Alpen kommen möchte oder die höheren Pässe wegen Schnee gesperrt sind. Parallel zur alten Brennerstraße verläuft die Autobahn sowie eine Eisenbahnstrecke.
„Italien wir kommen und schönes Wetter ist uns Garantiert“ Bisher hatten wir nie so richtig schlechtes Wetter in Italien abbekommen. Um ca. 20:00 Uhr sind wir bei Hanni angekommen. Die Freude war enorm und wir bekamen ein tolles Zimmer und wie immer mit Balkon.
Tag 2, Sonntag 25.08.2002
Ausgeschlafen und toll gefrühstückt begannen wir den ersten schönen Ausritt in diesem Urlaub.
„Als erstes peilen wir das Stilfser Joch an.“ sagte er beim Rüsten. „Mach man Navigator.“ grinste ich ihm zu. „Aber nicht so langweilig wie letztes Jahr mit Akkel.“ Sein Grinsen sagte alles.
Wir dachten es geht über Latzfonds den schönen Weg oberhalb des Eissacktales hoch. Das erwies sich aber als Irrtum.
Über Barbian usw. erfuhren wir weit oberhalb der SS12 das Eissacktal. Die grandiose Aussicht und diese absolute Ruhe bei einem Halt ließen uns nur staunen. Den Weg über Wangen ins Sarntal kannten wir schon und es ist wie immer wunderschön. Über die Via Merano, der Sp98 kamen wir nach Meran.
Die schöne Stadt kennen wir aus unseren Familienurlauben und schwärmen heute noch vom Meraner Markt.
Wir wollten jedoch zum Stilfser Joch. Schöne Gedanken schossen mir durch den Kopf, als wir die Kreuzung ins Schnalstal passierten. Wir machten als Familie hier mal Urlaub auf dem Bauernhof. Dieser Urlaub ist schon eine eigene Geschichte wert. Jederzeit wieder.
Ohne weiteren Halt fuhren wir den Pass hoch. Gut, hier und da mussten wir mal die Sau rauslassen, weil trödeln lag uns nicht so. Wer langsam unterwegs sein will soll es tun und uns vorbeilassen. Wir hatten diesbezüglich keinerlei Probleme. Manchmal, wenn wir einen Pass erklommen haben, fragte ich mich wie oft wir die Gänge gewechselt haben. Mitzählen geht nicht. Ich wunderte mich nur wo Cappo auch mit diesem Hobel diese extreme Kurvenlage herbekam. Alle Achtung. Ich musste mich schon richtig anstrengen bergauf sowie bergab hinterherzukommen.
Ober auf dem Stilfser Joch (2763m) war richtig viel los.
Die oft als „Königin aller Passstraßen“ bezeichnete Strecke überwindet auf ca. 30 km einen Höhenunterschied von 1900 m und ist sowohl von der Landschaft als auch von der Streckenführung her wohl die eindrucksvollste Gebirgsstraße in den Alpen. Mit ihren insgesamt 87 Kehren ist die Straße ein Garant für Fahrspaß, den man sich jedoch am besten morgens oder unter der Woche vornimmt, wenn sich der Ausflugsverkehr in Grenzen hält.
Wir schossen ein paar Bilder, kauften für uns einen Passaufkleber und fuhren hinab nach Bormio. Mein Feuerzeug hatte den Geist aufgegeben und so kaufte ich mir beim Tanken an einer Tankstelle ein neues. Keine Ahnung warum ich das hier erwähne.
„Jetze fahren wir den Passo di Gavia(2652m).“ bestimmte der Navigator und warum sollte ich was dagegen haben. Die landschaftlich sehr schöne und abwechslungsreiche Strecke über den Gaviapass ist relativ wenig befahren und auch bei Radfahrern sehr beliebt. Wir heizten nicht, wir genossen das Reisen. Klaro, dass wir oben auf dem Pass wieder Aufkleber kauften und etwas pausierten mit ´nem Tässchen Espresso. Cappo mag mittlerweile auch den Espresso genießen. Die Kurbelei bei Sant’Apollonia gefiel uns beiden besser als die des Stilfser Jochs hoch und runter.
Über Ponte di Legno, ein wunderschönes Städtchen, führte unsere Tour weiter
zum Passo Tonale(1883m). „Aus dem Bauch heraus behaupte ich mal, dass wir per Luftlinie näher am Gardasee sind als bei Hanni.“ Er holte die Karte aus dem Tankrucksackfach, blätterte sie auf, spreizte Daumen und Zeigefinger und sagte: „Das sind genau 20cm.“ „Aha, und was willste damit? Bei einem Maßstab von 1:300.000 kommst du damit bis weit hinter Mailand. Das kann man ausrechnen – natürlich nur per Luftlinie.“ Er fing an zu messen. „Ich komme nur bis Salo am Gardasee mit meinen 20cm. Mailand ist weiter weg. Ansonsten hast du Recht. Bis nach Hanni reichen die 20cm auch nicht.“
„Das ist Stoff für heute Abend.“ sagte ich zu ihm und wir ließen die Sache erst mal ruhen.
Die Straße ist gut ausgebaut und es herrschte viel Verkehr. Na gut, Skigebiet halt. Nix berauschendes.
„Was hälste davon wenn wir jetzt noch mal den Mendelpass (1363m) in Angriff nehmen und dann gemütlich Richtung Bozen fahren. Der hat mir letztes Jahr wieder sehr gut gefallen“ wurde ich doch mal wieder nach meiner Meinung gefragt. „Gerne, aber verheiz deine Bremse nicht wieder wie letztes Jahr.“ sagte ich augenzwinkernd zu ihm. „Diese Tour ohne eine 3.te Person ist jetzt schon ein Hit. Ich könnte den ganzen Tag weiterfahren.“ „Das werden wir auch tun und jeden Meter genießen.“ schloss ich mich ihm an.
Wir rollten gemütlich die SS42 bis Cagno, wo wir uns bei Viridis jeder einen Espresso gönnten und die Aussicht ins weitläufige Tal genossen.
Tja, ab Ronzone gab es für Cappo kein Halten mehr. Er bügelte den Mendelpass entlang als wenn sein Gasgriff klemmt. Ich wollte da nicht mithalten. Dazu kam noch der Vorteil, dass es spät am Nachmittag und absolut kein Verkehr auf der Straße zu sehen war. „Ach ja, Sonntag.“ redete ich mir ein.
Weiter dachte ich mir: “Lass ihn.“ und trödelte hinterher. An der Kreuzung SS42 / Sp14 wartete er auf mich und fragte: „Hast du unterwegs noch eine geraucht?“ Dieser Schelm. J
Zum Kalterer See muss ich aber nicht nochmal hin
Die Bummelei nach Bozen hat uns richtig gut gefallen. Ich wollte nicht drängeln dennoch sind es bis Hanni noch n paar Meter. Wir eierten die SS12 nach Klausen und machten uns so einen richtigen gemütlichen Abend. Wir notierten uns ein paar Dinge und verplanten so nebenbei schon den morgigen Tag. „Würzjoch will ich hoch und dann einmal um die Sellarunde rundum, nicht durch oder drüber. Das wird auch schön. Wetten?“ Er sagte: „Klar- Nur wir.“
Manno! Das geht runter wie Öl.
Unsere Moppeds hatte 388km mehr auf der Uhr.
Tag 3, Montag 26.08.2002
Der Tag begann herrlich. Sonnig, warm… was wollen wir mehr.
Richtung Brixen fuhren wir nicht die SS12 sondern über Feldthurns. Durch Brixen mal eben zur Plose
hoch geht nicht so ganz, aber auf der SP29 stimmt die Richtung. Da nennt sich plötzlich etwas
Passo di Eores (1880m). „Das habe ich letztes Jahr gar nicht gesehen.“ sagte ich. „Kann sein das
deine Augen da zugefroren waren?“ fragte er. „Hast du es denn gesehen?“ fragte ich zurück. „Klar!“
Und warum haben wir hier nicht gehalten? Die Aussicht ins Tal ist doch wunderschön.“ „Haben wir doch.“ sagte er. „Kann ich mich gar nicht dran erinnern.“ konnte ich mich wirklich nicht. „Wir stehen doch.“ er grinste immer breiter. „Ja, jetzt…. und letztes Jahr?“ fragte ich ungeduldig. „Letztes Jahr nicht. Da habe ich es auch nicht gesehen. Das hast du auch nicht gefragt. Aber heute und da habe ich gehalten.“ Ha, Frechheit siegt.
Der Scheitel des Kofeljochs oder Passo di Eores ist nur schwach ausgeprägt und leicht zu verpassen. Der Verkehr ist auf der gesamten Strecke eher schwach, da sie etwas abseits der Touristenstrecken liegt.
Am Würzjoch (1987m) machten wir wieder eine Verschnaufpause. Die Luft war herrlich frisch und es war auch nicht so warm wie im Tal. Wieder schoss mir die Frage in den Kopf wie oft wir uns durch das Getriebe geschaltet haben.
„Nächster Halt: Passo Valparola.“ informierte er mich und ich ließ es gewähren. Also die Route wie letztes Jahr über Untermoi und St. Martin bis Stern. Wobei wir uns in den tollen Kehren kurz vor St. Martin an ein paar Schräglagenfotos wagten.
Absolut kein Verkehr auf der Sp37 entlang zum Passo Valparola (2192m). Ein kurzer Stopp mit Aussichtsgenuss und weiter zum Falzaregopass (2117m) und wieder Passaufkleber kaufen.
Über die SR48 ging es weiter nach Cortina d´ Ampezzo.
Wir bummelten weiter über SS51, etwas Langweilig ohne so richtigen Kurvenspaß, aber dafür mit Supergeilen Aussichten auf Monte Antelao und Monte Pelmo Richtung Cadore. Auf der SP347 ging das Kurvenräubern wieder so richtig los. Kehren die das Grinsen nur durch die Ohren am Kopf begrenzt werden. Ein kleiner Halt am Passo Forcella Cibiana (1530m). Es gab einen Kiosk, ein nettes Lokal mit einer riesigen „Welcom Bikers“ Flagge an der Hauswand. Wir kurbelten weiter über Forno di Zoldo und Dont. Die Strecke, die fast komplett durch bewaldetes Gelände verläuft, gewährt zwar kaum Fernsicht, führt jedoch an eindrucksvollen Felsformationen vorbei.
In Agordo verließen wir die SP347 und wechselten auf die SR203 nach Caprile, nicht ohne Zwischenstopp und Espressopause am Lago die Alleghe. Am Passo Fedai (2054m) über die SP641, hatten wir phantastische Ausblicke auf die gletscherbedeckte Flanke der Marmolata und das mitten im August. Ich wunderte mich über den riesigen Busparkplatz.
Der Stausee Lago di Fedai kurz hinter dem Pass hatte kaum Wasser inne und wir fuhren gemächlich dran vorbei.
Wir fuhren weiter nach Canazai Richtung Karerpass (1752m). Hier oben war richtig was los in Sachen Verkehr und wir hielten uns nicht lange auf. Zu sehen sind einige Hotels und man hat die Möglichkeit, per Sessellift hinauf zum Rosengarten zu fahren. Haben wir aber nicht.
„Der Nigersattel (1690m) ist unser nächstes Ziel.“ verkündete Cappo. „Na denn man tau.“ antworte ich kurz und knapp. Die Strecke auf diesen Abschnitt, der auch als Rosengartenstraße bekannt ist, bietet phantastische Ausblicke auf den Rosengarten.
Es ging weiter durch Wald und über Brücken auf der SP65 Richtung Völs am Schlern. Es ist wieder wunderschön hier. So ruhig und kein Verkehr. Kastelruther Spatzen sahen wir zwar nicht, aber wo sie herkommen und üben.
Kurz vor St. Ulrich noch über den Panidersattel (1437m) und dann die schöne Strecke an Lajen und Albions vorbei nach Klausen.
„Alter Falter! 317km nach meinem Tacho und 9 Pässe. Wie oft haben wir da wohl geschaltet?“ fragte ich beim Abendessen. „Weiß nicht! Wir können morgen ja mal mitzählen. Du mit deinem halben Achtzylinder schaltest wohl viel weniger als ich, mit meinem doppelten Einzylinder.“ entgegnete er. „und außerdem fahren wir morgen mal eine innere Runde. Vielleicht schaffen wir morgen noch mehr Pässe.“ teilte er mir grinsend mit. „Aha. Wir entwickeln uns zu Edelweißjägern, ja?“
Der Abend wurde lang und er war himmlisch.
Klaus setzte sich zu uns und erklärte uns was die Edelweißjäger sind. Er gab uns auch noch ein paar Tipps wo wir mal hingehen oder einkehren sollten.
Mit dem Satz „gehen ist nicht unsere Stärke.“ beendeten wir den ganz späten Abend, bzw. den früh gewordenen Morgen.
Tag 4, Dienstag 27.08.2002
Wir sind spät aufgestanden. Frühstück gab es noch für uns und es ist wie immer hervorragend und möchte es nicht mehr erwähnen. Der grobe Plan für heute stand fest.
Über St. Ulrich zum Sella de Culac, besser bekannt als Sellajoch (2018m) und zum Grödner Joch (2121m). Hier waren wir schon letztes Jahr und ich glaube sogar mit Akkel M. einen Bekannten von uns. Verändert hat sich hier nix. Von St. Ulrich her ist viel Verkehr hier oben. Wir gaben den Plan auf über das Sellajoch zu fahren. Neben den vielen Radfahrern, Autos und Bussen waren zudem viel zu viele Motorräder unterwegs.
Ein reiner Konvoi aus Blech und Plastik – nein Danke – ohne mich.
Wir hielten Kurs auf Corvara und den Passo Campolongo (1850m). Nun gut. diese Route sind wir letztes Jahr auch schon gefahren und es ist eine herrliche Kurbelei. Das „Schalten zählen“ haben wir unterwegs vergessen, weil die Konzentration vorher im Massenverkehr wo anders war. Und was da für Tröten unterwegs waren – Mannoman.
In Arabba entschieden wir und doch den Passo Pordoi (2239m) hoch zu fahren. Hier oben standen wir im Nebel und Cappo sagte: “Schau mal, eine Seilbahn die ins Nichts führt.“ „Und auf dem Passschild ist noch deine Signierung vom letzten Mal.“ sagte ich. Er hatte letztes Jahr so einige Passschilder mit einer Art Edding handsigniert. Wir fanden immer wieder welche und freuten uns darüber.
Es war wenig Verkehr vor Ort und wir wagten es wieder zum Sella Joch (2240m). „Man, ist das schön hier oben. Letztes Jahr haben wir uns einen abgefroren.“ sagte Cappo und ergänzte: „Weiter zum Passo di Fedaia (2057m).“ So drückten wir auf den Starterknopf, fuhren Richtung Canazei und die Strecke diesmal anders herum wie letztes Jahr am Stausee vorbei zum Pass. Einfach geil diese Aussicht auf den Marmolada.
Weiter über Caprile schraubten wir uns zu unserem Lieblingspass den Passo di Giau (2233m) hinauf. Glückshormone breiteten sich in unseren Köpfen aus. Hoffentlich passt die Kopfmelone gleich noch.
Über uns eine bekannte Route nach Cortina kutschierten wir zum Passo di Falzaregopass (2105m) und Valparolapass (2192m). Wir bewunderten die absolut geilen Aussichten und ich sagte so beiläufig: „Als der liebe Gott die Erde erschaffen hat, da hat er sich hier wohl besonders viel Mühe gegeben.“ Cappo nickte nur bestätigend. „Obwohl wir hier schon ein paarmal langefahren sind ist es doch immer wieder neu.“ Der Verkehr hielt sich in Grenzen. „Hier oben hast du letztes Jahr deine Bremsscheibenschneekühlung erfunden.“ er erinnerte sich grinsend.
Wie immer kauften wir hier auch wieder Passaufkleber und wussten gar nicht wo wir die überall hin kleben sollen. „So viel Fläche haben unsere Moppeds gar nicht.“ bemerkte Cappo nebenbei.
Wir genossen die Kurven Richtung Stern um mal wieder das Grödner Joch (2137m) zu besuchen. In unserer Karte ist auch ein „Passo di Antermoia“ eingezeichnet, nur weißt kein Schild darauf hin.
Es gibt zwar einen Skiort, mehr aber nicht.
Auf den Weg hier her musste doch glatt mal der Regenschutz herhalten und die Kurven wurden ungenießbar. „So lange haben wir noch nie für so eine Strecke gebraucht.“ murmelte Cappo, war aber nicht schlecht gelaunt. „Vor allen die bergab Passagen verlangen einen gehörigen Respekt.“ meinte ich dazu. Die Laune stieg wieder genauso wie die Sonne am Himmel wieder lachte.
„Raus aus den Regenklamotten und dann langsam Richtung Hanni. Unterwegs können wir ja nochmal anhalten um ein richtig schönes Alpenglühen zu bestaunen.“ sagte ich zu ihm. Er war einverstanden.
So einen richtig schönen Platz dafür fanden wir nicht. Die Straßen waren nass und so eierten wir gemütlich über den Sella del Culac Pass (Sellajoch) (2018m), uns sehr bekannte Wege in Richtung Hotel.
Es war nicht viel los im und um das Gasthaus. Paul fragte uns nach unserer Tagestour: „Na, habs eine schöne Tour gemacht? Seits nass geworden? Wo seits heute langfahren?“ Wir erzählten ihm die Route und über die Nachteile wenn es hier mal regnet.
„Nur 10 Pässe und 298km haben wir geschafft. Aber wir haben jeden Kilometer genossen.“ sagte ich.
„Ihr seits und bleibs Kilometerfresser. Morgen solls Wetter wieder schön werden. Was plants für morgen?“ fragte er nach.
„Morgen sind wir südliche Richtung: Mendelpass und Gampenjoch und so.“ antwortete Cappo und ich wusste somit Bescheid wo es morgen lang geht.
Er zeichnete unsere heutige Tour wieder mit einem Textmarker in die Karte ein. Wie jeden Abend. Jedes Jahr mit einer anderen Farbe. „So viele bunte Linien.“ sagte er „das ist noch viel Fläche unberührt und wir sind zum Teil einige Wege doppelt und dreifach abgefahren. Das müssen wir ändern.“ „Tun wir auch.“ bestätigte ich.
Tag 5, Mittwoch 28.08.2002
Früh aus den Federn machten wir uns auf um unsere Tour zu starten. Hanni und Klaus wünschten uns eine gute Fahrt und viel Spaß. Sie gaben uns noch den Tipp, da es heute sehr heiß werden würde und es am Montiggler See sehr schön zum Baden sei. Er liege oberhalb des Kalterer Sees.
Gemütlich über Feldthurns oberhalb der Hauptstrecke SS12 zum Brenner, der wir ab Brixen dennoch folgen mussten rollten wir über Sterzing zum Penser Joch (2211m) hoch.
Lang durch das Sarntal durch bis kurz vor Bozen. Wir bestaunten wieder mal die gewaltigen Bergmassive, wenn man so durch ein Tal fährt die sich rechts und links vor einem auftürmen. Durch das Quireinholzer Tal nahmen wir Kurs auf Meran, umfuhren es aber geschickt in dem wir über Lana durch die riesigen Apfelplantagen tuckerten. Es war ganz schön warm hier. Eine tolle ganz schmale Straße mit vielen Kehren führte uns ins Ultental. Mir fiel meine „Abkürzung“ durch den Wald wieder ein.
Der Verkehr wurde so heftig, dass wir unser Vorhaben, das Ultental bis zum Ende zu fahren, aufgaben. „Nächstes Ziel: Gampen Joch (1518m).“ sagte Cappo und fuhr wieder vor. Also den ganzen Krempel wieder zurück.
Na gut, hier oben waren wir letztes Jahr auch schon und dennoch ist es immer wieder ein Genuss. Auf der Nordrampe bieten sich einige schöne Tiefblicke ins Etschtal, der Scheitel bietet allerdings wenig Aussicht.
Also wieder über Fondo und Ronzone zum Mendelpass (1363m). Hier gab Cappo wieder alles. Ich dachte nur: „Gott gebe, dass es klebe!“
Hanni hatte Recht. Es war ganz schön heiß und darum nahmen wir ihren Rat an und fuhren zum Montiggler See. Wie erfrischend diese Badepause war kann sich ja jeder vorstellen bei 35° im Schatten.
Ca. 3 Stunden haben wir es genossen. Über Auer und Leifers kamen wir nach Bozen und ein Schild mit dem Aufdruck „Ritten“ machte uns stutzig. Also Karte studieren, rauchen. Ritten sahen wir auch schon mal in Klobenstein und haben uns nix dabei gedacht. „Mal schauen was da kommt.“ sagte Cappo.
So was habe ich noch nicht erlebt. Steil hoch mit saaaagenhaaaften Kehren bestückt kamen wir nach Oberbozen. Die herrliche Aussicht auf das Eisacktal war wieder da. Cappo prügelte den ganzen Abschnitt noch einmal entlang und ich immer hinterher, soweit es klappte. Der Kerl ist einfach zu flott mit seiner Kawa. Jetzt hat er auch noch genug Leistung um auch bergauf richtig abzuziehen.
Ich gab es auf. Er ist und bleibt schneller.
Bis nach Klausen fuhren wir am Kamm des Gebirgszuges entlang und genossen jeden Meter. Rauch- und Staunen Pausen gab es reichlich. Es ist so schön hier oben und endlich hatten wir auch unser Alpenglühen gefunden, aber leider keine Fotos gemacht. Der Film war voll und der Ersatz im Hotel.
Zurück bei Hanni mussten wir das erst mal erzählen wie toll das am See war und dass wir den Weg über Ritten nach Oberbozen gefunden haben.
„Das wir heute nur 3 Pässe und nicht so viele schwere Meter gemacht haben, finde ich gar nicht so schlimm.“ sagte ich. „Schwere Meter?“ fragte er zurück. Ich scherzte: “Es gibt lange Meter, es gibt kurze Meter und es gibt schwere Meter. Das sind die Kilometer.“ Er schmunzelte nur über den Gag. „Es waren 306Km.“ meinte er dazu und „Morgen mal Gardasee?“ fragte er. „Gebongt!“ stimmte ich zu.
Tag 6, Donnerstag 29.08.2002
Wir fuhren gemächlich auf der Autobahn Richtung Süden. Abfahrt Rovereto Sud – Lago di Garda Nord. Obwohl es mitten in der Woche war, herrschte unwahrscheinlich viel Verkehr in Richtung Gardasee. Uns war es egal. Wo wir nur konnten überholten wir die zähe Kolonne ob erlaubt oder nicht.
Torbole, Malcesine – alles wohl bekannt. Ein Eis in Malcesine am Marktplatz, ein Espresso am Hafen und ein Schlür durch die kleinen Gassen. Herrlich und das alles in Motorradklamotten. „Los! Wir springen an unserem Rastplatz hinter dem Dorf mal in den Teich.“ meinte ich und wir taten es. Mehr als eine Stunde wollten wir das erfrischende Bad nicht genießen.
Es riefen die Berge. Zu viele Touristen hier. Am Lago Toblino ein Halt und die „Burg“ auf der „Insel“ oder „Halbinsel?“ anschauen. Über kleinste Sträßchen und zum Teil Schotter kamen wir über Pin Vallene an 2 Badeseen vorbei. Ausgeschildert war Lago Santo. Die Straße erwies sich aber als Sackgasse und es herrschte absolute Ruhe. Der Abstecher war schön. Wir mussten zurück. Es gab keinen Weg von hier oben nach Mezzolombargo. An Trento konnten wir noch vorbeifahren aber in Mezzolombargo mussten wir auf die SS12 nach Auer. Jetzt ging es richtig auf der SS48 nach Cavalese und dann auf die Sp215 zum Passo di Pramadiccio (1431m). Es gibt nicht viel zu sehen, denn die Straße führt komplett durch einen Wald. Kaum Aussicht auf etwas wo es sich lohnt anzuhalten und die 18% Steigung sind auch nicht der Rede wert.
Ergo nonstop weiter zum Passo di Lavazze (1808m). Nun gut, immer noch Wald hier hoch, aber immerhin kann man am Scheitel Berggipfel sehen. Es wird auch bergab etwas kurviger. Wir nahmen den kleinen Umweg über die SP76 über den Passo die San Floriano (1561m) in Kauf und wunderten uns nicht, dass wir ganz alleine hier unterwegs waren. Es gab auch kein Passschild und es kam das Gefühl auf: Hier lebt nix und keiner.
„Nächstes Ziel ist der Karerpass (1752m)“ sagte Cappo beiläufig. „Ok, lets go.“ Die Möglichkeit mit einem Sessellift erwähnte ich schon. Das Massiv sieht schon gewaltig aus und hinterlässt Eindruck. Eine Multimomentaufnahme, die man sicherlich nie vergisst. Genauso schön ist auch der Karersee. Solch eine Wasserfarbe habe ich noch nie gesehen und dazu der Rosengarten im Hintergrund. Einfach Traumhaft.
So langsam ging der Tag zur Neige und die Zeit können wir leider nicht anhalten. Zeit ist meines Erachtens die einzige physikalische Größenart, die man in unserem Universum nicht beeinflussen kann. Ist auch gut so.
„Ist doch wohl logisch, dass wir jetzt zum Nigerpass (1688m). hochfahren.“ sagte ich „Quasi den Rückweg wie letztes Jahr.“ Ich hörte nur so ´n dumpfes „OK“ von ihm.
Auf dem Weg ging mir die Frage durch den Kopf: „Was ist der Unterschied zwischen Pass, Joch und Sattel“ und ich sagte Cappo am Nigerpass das wir das bei Hanni mal hinterfragen müssen. „Ich will es einfach wissen und Wissen macht A“ woher auch immer das kommt.
Im Halbdunkeln reisten wir über St.Zyprian, Oberaicha und Völs am Schlern nach Klausen zurück.
„Ach ist das schön hier.“ sagte ich beim Rumtrödeln durch die Landschaft und genoss die Fahrerei so richtig mit allen Sinnen. „Stimmt.“ sagte Cappo und hing die Beine übern Lenker. Er ist auch im Genießer-Stadium.
Abends erklärte Hanni uns den Unterschied zwischen Pass, Joch und Sattel:
„Pass“ ist die Passage vom einen ins nächste Tal. Gemeint ist damit also nicht nur der tiefst mögliche Übergang zwischen zwei Bergen oder Bergketten, die Passhöhe, sondern die ganze Verbindungsstraße.
Beim „Joch“ ist meist nur der höchste Punkt des Übergangs gemeint. Das Stilfser Joch wäre damit die Bezeichnung des höchsten Punktes der Straße zwischen Südtirol und Veltlin.
Der „Sattel“ bezieht sich auf die Geländeform. Es ist eine breitere, vergleichsweise sanfte Senke zwischen zwei Gebirgs- oder Hügelzügen, die auf einer Passstraße überwunden werden oder deren höchster Punkt ein Joch sein kann.
„Äääähh, ja, alles klar.“
Noch Fragen?
Tag 7, Freitag 30.08.2002
Beim Frühstück sagte ich zu ihm: “Da wir gestern nicht beschlossen haben, wo wir heute langfahren, bestimme ich heute die Tour.“ „Von mir aus gerne und wo soll´s lang gehen?“ fragte er zurück.
„Ich will endlich wissen ob es die Abkürzung von Pankraz nach Fondo gibt. Hanni sagt nein. Ich habe sie auf der Radwanderkarte aber gesehen.“
„Also die Tour wie Mittwoch?“ fragte er zurück. „Wir können ja abwandeln. Wir sind doch flexibel.“ antwortete ich ihm.
„Au ja. Ritten wir kommen.“ und schon hatte ich ihn auf meiner Seite.
Klaro das wir die SS12 gemieden haben und am Hang entlang nach Oberbozen und Ritten gefahren sind. Bei einem der Stopps wiederholte ich: „Wenn ich hier oben wohnen würde, würde ich glatt auf 2 Tage Tarifurlaub verzichten.“
Ich erklärte ihm was Tarifurlaub ist.
Die Strecke mit den Kehren von Oberbozen nach Bozen und zurück sind wir 2-mal gefahren.
„Zum warmwerden.“ meinte Cappo. Mir war warm, wenn ich sein Fahrstil sah. Hat er zu viel Valentino Rossi oder Max Biaggi beim Fahren zugesehen.
An Meran vorbei wieder durch Lana und den Apfelplantagen ins Ultental.
Da absolut kein Verkehr war, fuhren wir es bis zum Ende hoch. Auf dem Rückweg hielten wir in Pankraz und ich studiert nochmal die Radwanderkarte.
„Schau. Diese Linie ist ein Weg und führt nach Proveis und ab da gibt es ´ne Straße.“ Er schaute auch genauer hin und meinte: „Könnte klappen.“
Wir fanden einen Schotterweg der durch den Wald führte. Ca. 6km ging es so. Nur wir 2 auf dem Weg. Auf einmal war der Wald zu Ende und wir standen auf einer breiten 2-spurigen Straße. Voll ausgebaut und so breit wie eine Autobahn. Etwas weiter war ein Tunnel zu sehen.
„Kein gesperrt-Schild, kein Verbot in beiden Richtungen. Jetzt bin ich gespannt wo wir rauskommen.“
Cappo war genauso verblüfft wie ich. Auf dem weiteren Weg waren wir immer noch allein auf weiter Flur unterwegs.
Erste Schilder. SP88, Proveis, Laurein. „Ha. Die Zivilisation hat uns wieder.“ brüllte Cappo mir zu. Nach Laurein kam der Brezenpass (1397m). „Und Hanni sagt hier gibt´s kein Weg.“ sagte ich. Eigentlich ist der Übergang unspektakulär aber keine 3Km weiter war die nächste Überraschung. „Was ist denn das für ein Pool?“ fragten wir uns und schauten uns die Anlage an. Noch begeisterter waren wir über den weiteren Straßenverlauf den wir von hier oben herabsehen konnten. Kehren über Kehren.
„Wenn diese Straße von Pankraz zu dem Straßenanfang mal ausgebaut wird, dann ist das die nächste Touren Attraktion von Südtirol neben der Sellarunde.“ meinte ich zu ihm.
Über Castelfondo und Fondo lag natürlich als nächstes Ziel der Mendelpass (1363m) auf dem Weg.
Ich brauch nicht zu erwähnen das Cappo wieder den Rossi oder Biaggi raus lies. Er wartete wieder unten an derselben Stelle wie letztes Mal und bevor er was sagen konnte grinste ich ihn mit den Worten an: „Nein, ich habe unterwegs keine geraucht.“ dafür rauchte seine Bremse.
Über St. Michele fuhren wir über die Schnellstraße wieder nach Lana und das Gampen Joch (1518m) hoch. Na gut, auf der Nordrampe bieten sich einige schöne Tiefblicke ins Etschtal, der Scheitel bietet allerdings wenig Aussicht.
Etwas behäbiger führte uns die Route über Cloz zum Lago di Santa Giustina wo wir uns eine ausgiebige Espressopause einlegten. Eine Abkürzung von Sanzeno über Smarano und Vervo nach Tramin fanden wir nicht. Der Weg führte uns nur in die Runde und näher nach Mezzolombardo hin. Also über die SP90 und SP19 nach Kurtatsch und zum Kalterer See. Wieder Espressopause.
„Jetzt haben wir es so lange ruhig angehen lassen. Wir könnten schon den Rückweg anpeilen.“ sagte Cappo. „Wir haben doch noch n bisschen Zeit um über das Sarntal und Penser Joch zurück zu fahren.“ meinte ich dazu.
„Gebongt. Aber nicht trödeln.“ antwortete er. Was immer er damit auch meinte.
Gesagt, getan. Es war schon zappen-duster als wir im Hotel ankamen.
„War das ´ne Tour. 419km.“ sagte Cappo als er diese Tagestour in die Karte einzeichnete. „Und eine Strecke gefunden, die es noch nicht gibt.“ ergänzte ich. „Jau. War eine schöner Tag, wenn wir auch nur 3 Pässe gefahren sind.“
Paul, der unser Gespräch über die Erlebnisse und Strecke verfolgt und mitgehört hatte, schüttelte nur mit dem Kopf: „Ich sag´s ja, Kilometerfresser.“ und ging.
„Tja, Urlaub vorbei. Morgen geht’s heim.“ sagte Cappo etwas traurig.
„Nächstes Jahr wieder eine Tour?“ fragte ich. „Ja klar. Wohin können wir uns ja mal auf dem Heimweg überlegen“
Mir gefiel seine Idee außerordentlich gut.
Tag 8, Samstag 31.08.2002
Auf dem Rückweg nahmen wir noch den Jaufenpass (2094m) mit und schossen das letzte Foto. Kein Film mehr bei. Wir brauchen nächstes Mal mehr Filme – definitiv. Bei Hanni hatte ich folgendes über diesen Pass gelesen:
Die 31 km lange, landschaftlich abwechslungsreiche Scheitelstrecke über den Jaufenpass verbindet das Passeiertal mit dem Eisacktal. Sie ist die kürzeste Verbindung zwischen den Südtiroler Touristenhochburgen Meran (325 m) und Sterzing (948 m). Im Norden ragen die mächtigen Ötztaler Alpen empor, im Süden die ebenso weitläufigen Sarntaler Alpen. Umgeben wird der Jaufenpass von den Bergen Jaufenspitz (2.483 m) und Saxner (2.359 m) sowie von dem breiten Ratschingstal. Die Überquerung bietet weiterhin schöne Ausblicke auf die hohe Wilde (3.480 m) mit ihren Gletschern im Süden und die Tuxer Alpen im Norden.
All das kann ich nur bestätigen.
Nächstes Ziel war das Timmelsjoch (2509m). „Mann, das kostet ja richtig was. Umgerechnet 4 Mark pro Motorrad.“ Ich wusste nicht ob ich sauer werden sollte. Besann mich aber daran was die Groß Glockner Hochalpenstraße im letzten Jahr gekostet hat. Da war das hier ein Witz.
Wir durchfuhren Österreich über den Fernpass vorbei am Zugspitzgebiet mit hier und da eine Raucherpause mit einem Espresso. Der Rückweg fiel uns immer schwerer.
Bei manchen Pausen notierten wir und Einfälle für die nächste Reise. „Ich habe mir was ausgedacht.“ sagte er kurz vor der Grenze Deutschlands beim Tankstopp. „Nächstes Jahr fahren wir wieder nach Italien. Eine Woche Gardasee und Umgebung und eine Woche Hanni und Umgebung. Es gibt noch so viel zu sehen. Eine richtig schöne Rundtour und wenn wir wieder was doppelt fahren ist es auch egal.“
„Liebend gerne. Ich bin dabei. Koste es was es wolle.“ freute ich mich schon auf das kommende Jahr.
Vater und Sohn – zwei Asphaltpiraten unterwegs. Wir lange können wir das noch durchziehen? Wohin werden uns unsere Moppeds noch führen?
Auf der deutschen Autobahn machten wir es wie auf dem Hinweg. Alle 160km einen Halt. Ich hatte nix anderes mehr im Kopf als mit Cappo durch die Welt zu fahren. Wohin auch immer und wann auch immer.
Bei einem der Tankstopps sagte er zu mir: „Eigentlich sind 8 bis 10 Tage zu wenig die wir unterwegs sind. Für nächstes Jahr planen wir mehr ein.“ Auch das notierte ich mir ins Reisetagebuch.
Auf dem letzten Rastplatz der A33 hielten wir noch mal an. „Genau wie letztes Jahr.“ sagte ich. „Wenn es nach mir geht würde ich nur Wäsche wechseln und wieder losfahren.“ ergänzte ich.
„Das Jahr geht schnell um und wir sind wieder unterwegs.“ meinte er. „Und außerdem machen wir zwischendurch noch ´n paar Touren in und um unsere Heimat.“
In unsere Moppeds hatten wir volles Vertrauen und in meinen Sohn habe ich es auch.
Keine Unstimmigkeiten, kein Streit, kein Stress.
Eine Werbung ging mir in den Kopf. (Kopfkino ein) 2 Motorradfahrer mit Reiseenduros halten irgendwo. Der eine fragt „Asphalt oder Schotter?“- Antwort: „Egal, nach Süden.“ (Kopfkino aus)
Und so sind wir auch gestrickt. „Nur Wir“.
Touren aus Karte:
1.Stifser Joch, Bormeo, Pso. Gavia, Ponte, Pso. Tonale, Fondo, Pso. Mendola, Bozen, Klausen – 388km Tagestour
2. Würzjoch, St.Martin, Pso Valparola, Pso. Falzaregopass, Cortina, Venas di Cadore, Forno di Zoldo, Agordo, Caprile, Pso. Fedaia, Canazai, Karerpass, Nigersattel, Völs, Klausen – 317km Tagestour
3. St. Ulrich, Grödner Joch, Corvara, Pso. Campolongo, Pso. Pordoi, Sella Joch, Canazai, Pso. Fedaia, Lucia, Pso. Giau, Pso. Valparola, Stern, Grödner Joch, Wolkenstein, Gufidaun – 298km Halbtagestour
4. Sterzing, Penser Joch, Bozen – Quireinholzer Tal, Meran, Ultental, Gampen Joch, Mendelpass, Baden am Montiggler See, Bozen, Ritten (1.t mal) Klausen –
5. Gardasee (AB?) Loppio, Trento, Mezzolombargo, Auer, Cavalese, Karerpass, Nigersattel, Klausen
6. Ritten, Bozen, Meran, Ultental bis Ende, Pankraz
Pankraz – durchn Wald 1,5km dann ausgebaute Straße fast bis Fondo, Mendelpass, Bozen, Schnellstr. Meran, Gampenjoch, Cles, Kalterer See, Egna, Bozen, Sarntal, Sterzing, Klausen. – Tagestour 419km
Fakten:
Pässe: 3,4,9,10,3,4,3,2, = 38
XJ: 2870km
152,74 € für Benzin
148,15 Ltr. Benzin
0,25 Ltr. Motoröl
24. August 2002 | 61.978 | auf nach I | € 16,74 | 16,40 | 235,00 | € 1,02 | 6,98 | € 16,74 | |
24. August 2002 | 62.214 | auf nach I | € 13,66 | 13,50 | 236,00 | € 1,01 | 5,72 | € 13,66 | |
24. August 2002 | 62.480 | Österreich | € 12,83 | 14,01 | 266,00 | € 0,92 | 5,27 | € 12,83 | |
25. August 2002 | 62.602 | Italien | € 5,28 | 4,95 | 122,00 | € 1,07 | 4,06 | € 5,28 | |
25. August 2002 | 62.840 | Italien | € 9,60 | 9,00 | 360,00 | € 1,07 | 2,50 | € 9,60 | |
26. August 2002 | 63.183 | Italien | € 15,02 | 14,00 | 343,00 | € 1,07 | 4,08 | € 15,02 | |
27. August 2002 | 63.443 | Italien | € 13,90 | 13,00 | 260,00 | € 1,07 | 5,00 | € 13,90 | |
28. August 2002 | 63.764 | 0,25 ltr Motoröl | 5,00 € | € 16,50 | 15,42 | 321,00 | € 1,07 | 4,80 | € 21,50 |
29. August 2002 | 64.055 | € 11,21 | 12,30 | 291,00 | € 0,91 | 4,23 | € 11,21 | ||
29. August 2002 | 64.235 | € 10,00 | 9,35 | 180,00 | € 1,07 | 5,19 | € 10,00 | ||
29. August 2002 | 64.504 | € 13,00 | 12,20 | 269,00 | € 1,07 | 4,54 | € 13,00 | ||
29. August 2002 | 64.754 | € 15,00 | 14,02 | 250,00 | € 1,07 | 5,61 | € 15,00 | ||
30. August 2002 | 64.848 | Wieder Daheim | 94,00 | 0,00 | € 0,00 |
Kawa: 2763km
153,46 € für Benzin
148,78 Ltr. Benzin
0,5 Ltr. Motoröl
Weitere Kosten: Ist uns egal.