Prolog:
April 2000
Cappo bestand seinen 125er Führerschein, den er mir finanziell verdient aus der Tasche zog, es auch nicht lange dauerte das er sein erstes eigenes Motorrad bekam, pünktlich zu Geburtstag.
Aber das ist eine eigene Geschichte.
Was kann ein Vater sich mehr wünschen als das sein Sohn die gleichen Interessen hat wie der Vater.
Wir haben eins: Motorradfahren!
Zu meiner Frau sagte ich im April: “Wir machen im Mai kleine Motorradtouren.“
„Ok, und wohin?“ fragte sie.
„Vom 29.April bis ersten Mai nach Hildburghausen zum Auftakttreffen der Biker Union.“
„Na denn…, fahrt ja anständig…, und noch?“ erwiderte sie.
„Anschließend fahren wir vom 25. Mai bis 2. Juni nach Italien – Gardasee.“ sagte ich und war auf das Gesicht mehr als gespannt.
„Ihr spinnt doch! Geht das denn mit Heikos kleinem Motorrad?“ fragte sie mich mit entsetzten im Gesicht.
„Klar!! Geht nicht, gibs nicht. Was nicht geht wird gefahren oder geschoben!“ antwortete ich mutig und mulmig auf das was jetzt noch kommt.
Die ganzen „wenns“ und „abers“ konnte ich leicht entkräften.
Cappo und ich fingen an zu planen. Karten besorgen, die Anfahrt über die Bahn und wie weit, da wir erst nach seinem Schulschluss losfahren konnten. So nachmittags um 2 Uhr.
Was alles mitnehmen und, und, und.
„Was wir vergessen oder sonst was kaufen wir unterwegs. Italien ist nicht Afrika.“ sagte ich.
„Viel weiter ist Afrika auch nicht entfernt.“ antwortet er prompt.
Karte:
Tag 1: 25.Mai 2000 – Abfahrtstag
Ich wartete vormittags schon sehnsüchtig auf meinen Sohn. Seine Nase lief wie ein Wasserfall, er wollte jedoch unbedingt trotzdem fahren. Wie geplant kamen wir auch um 14:00 Uhr los. „Ab auf die Bahn und mal sehen wie weit wir bis 18:00 Uhr kommen. Da suchen wir uns eine Jugendherberge. Bleib auf der rechten Seite der Fahrbahn, damit ich dein Kennzeichen mit meiner Silhouette verdecken kann. Ich fahre versetzt hinter dir.“ waren meine letzten Anweisungen.
„Warum verdecken?“ – „Welche 125er fährt schon 140 Sachen schnell?“ sagte ich.
Alle 150km spätestens musste er tanken. Mit seinen 11 Litern kam er nicht weit. Zudem auch noch die Schnottenbremse aus saugfähigem Papier wechseln, damit der Rotz nicht in den Kragen lief.
Wir kamen bis Ingolstadt-Süd. Eine alte Burg als Jugendherberge. Das Minnifenster 2,5m entfernt hinten in der Mauer eingesetzt. Wenn wir was sahen, dann meistens Räder von Autos. Na denn „Gute Nacht“.
Tag 2: 26.Mai 2000 – Weiterfahrt nach Italien
Die Nase lief nicht mehr. Das Wetter war uns hold.
Bis München fahren wir weiter auf der Autobahn. “Je näher wir nach Italien kommen, umso besser rennt deine Aprilla!“ meinte ich bei einem Tankstopp. „Aprilla“ spricht sich besser aus und hört sich nach meinem Geschmack auch besser an. Der Spitzname für den Rennteufel war geboren. Sein Hobel lief mittlerweile 160 Sachen nach meinem Tacho.
Bis zur Grenze Österreichs – Mittenwald ging es fix auch über die Autobahn soweit es ging.
Über den Scharnitzpass (960m) nach Innsbruck. Die „Notausgänge“ für LKWs imponierten uns. So etwas haben wir noch nie gesehen. Die Dinger machen Sinn, wenn man bedenkt wie steil es hier Bergab geht. „Unser erster Pass. Das müssen wir uns merken.“ sagte Cappo freudestrahlend. Den nächsten Halt machten wir an der Europabrücke.
Schön verkehrsgerecht fuhren wir weiter bis zum Brenner. Espressopause.
„Los, wir fahren über das Penser Joch.“ (2211m) Es war sehr, sehr stürmisch.
Aber egal wir nahmen sogar noch das Timmelsjoch (2509m) mit, allerdings nur bis zur Mautstelle, denn nach Österreich wieder rein wollten wir nicht. Also die paar Meter mit wunderbaren Kehren zurück nach St. Leonhard.
Durch das Sarntal durch nach Bozen weiter über den Mendelpass (1363m). „Den liebe ich“ meinte Cappo am Passschild. Vorbei am Lago di Santa Giustina und Lago Molveno nach San Lorenzo und Riva. Hier fanden wir durch Zufall auch eine Motorradwerkstatt die wir noch nicht benötigten und aßen uns in einer Pizzeria direkt am Gardasee erstmal richtig satt. Die Umrechnung von DM in Lire waren wir von den diversen Familienurlauben in Italien – Südtirol gewohnt.
Unsere Übernachtungen haben wir beim Belgier in Montegargnano gebucht. „Der kann zwar kochen, aber es schmeckt mir meistens nicht.“ sagte ich zu Cappo beim Essen.
Wir wurden herzlich begrüßt und wir hatten Zimmer mit „Balkon“ und Aussicht auf den Gardasee. Himmlisch – Herrlich.
Tag 3: 27.Mai 2000 – Fahrn, fahrn, fahrn. Teil1
Als erstes nahmen wir die SP9 unter die Räder. Vom Hotel aus zum Lago die Valvestino. Eine schwindelerregende Kurbelei. Vor fast jeder Kurve um einen Berggrat herum auf die Hupe drücken. Die Straße ist stellenweise sehr eng. Weiter die Sp113 über den Passo Capovalle (946m). Hier führt die Straße durch eine Kirche hindurch. „Sowas hab ich ja noch nie gesehen.“ meint Cappo grinsend. Fotoshooting ist Plicht.
Weiter über den Passo San Rocco (946m) der Sp58 entlang zum Lago d Idro und der Sp79 zu Lago d Iseo. In Pisogne sagte ich: „Genug Seen gesehen. Jetzt fahren wir mal n paar Pässe.“ Es stellte sich heraus, das Cappo sehr gut mit den Karten umgehen und auch lesen kann. Ich überließ ihm ab jetzt die Navigation.
Über Molino di Mezzo nach Bovegno kleinste Straßen zum Verlieben und noch bessere Kurven zum Passo Maniva (1664m). Hier machten wir eine ausgiebige Aussichtsgenuss – Zigarettenpause und wunderten uns über diese komische Satellitenschüssel oben weit hinten auf dem Berg. Weiter die SPBS 345 zum Passo di Dastana, der eigentlich kein echter Pass ist, und den Passo del Dosso dei Galli (2196m). Später erfuhren wir das es sich bei der Sattelitenschüssel um eine: “Troposcatter-Antennen der Nato“ handelt die bis 1995 in Betrieb war.
„Das nächste ist der Passo die Giogo della Bala. (2129m)“ sagte Cappo und ich antwortete „Gesundheit.“ Geschottert und „gesperrt“ geht es zum Passo di Lavena (1992m), auch kein echter Pass, bis wir endlich auf dem Passo di Croce Domini (1892m) waren.
Auf der Hütte endlich ein Espresso und weiter Routenplanung.
Wir entschieden uns auf Grund der Zeit auf der SS669 Richtung Bagolino und zurück zum Idrosee zu fahren. Zum Hotel fuhren wir diesmal über Trebbio zum Passo Fobbia Cavacca und den Passo Cavallino (1094m). „Ganz schön flach hier.“ meinte ich so nebenbei. „Jau, wir waren vorhin schon mal 1100m höher. Da war es auch kühler.“ konterte er. Wieder der Sp58 entlang zum Lago die Valvestino und zum Hotel zurück. Wir gönnten uns aber noch die Sackgasse, die vom Hotel nach Torrazzo führt. „Schöner kann so ein Tag nicht ausklingen.“ meinte ich. „Das stimmt!“ bestätigte Cappo. „Bist n guter Navigator.“ lobte ich ihn „ab jetzt bestimmst du die Touren und Routen.“
„Hähä… das wirst du noch bereuen!“ grinste er höhnisch.
Später machten wir die Erfahrung, dass der Belgier zwar kochen kann, aber voll nicht unseren Geschmack trifft.
Tag 4: 28.Mai 2000 – Fahrn, fahrn, fahrn. Teil2
Gestern bekamen wir den Tipp uns das Gebiet „Tremosine“ anzuschauen. „Den Berg runter Richtung Riva und vorm Tunnel bei Muslone links nach Piovere und St. Michele hoch.“ hieß es.
Wir machten es nicht so. Trotteliger Weise fuhren wir bis Limone. Im Tunnel sahen wir aber Abzweigungen und dessen Schilder führten nach Pieve. Also zurück und hinter einem der Tunnel rechts in den Berg. Es führte eine Steigung mit gewaltigen Kehren zu einer immer schmaler werdenden Straße in eine Felsschlucht. Wir staunten, ich rauchte und Cappo knipste. Jau, so richtig mit Fotoapparat.
Die Strecke führte durch einen handgeschlagenen Tunnel mit ner Kurve drin, schmal wie ein Kleinwagen und zappen duster. Cappo fuhr vor. Ich hörte es hupen und Räder die auf Schotter blockierten. Bums. Er hat sich gemault. Mir schlotterten die Knie. Von vorn kam ein Auto. Zur Berührung kam es nicht. Er hat sich das Knie lädiert und bei der Vorderradbremse hat sich die Leitung losgedreht. Keine Bremsflüssigkeit mehr drin. Alles beim überprüfen rausgepumpt. Wir füllten es mit Wasser auf. „Bloß kein Öl rein, sonst lösen sich die Gummis auf.“ bestimmte ich. Öl hatten wir ja genug mit – beim 2 Takter. Wir fuhren langsam nach Riva zum Moppedgeschäft und kauften Bremsflüssigkeit. Wir reparierten die Bremse selbst. Kein Problem. Wir fragten auch mal nach Bremsbelägen für seine 125er. Er sagte nur: „So eine Aprillia habe ich noch nie gesehen.“
Mit reparierter Bremse ging es über Torbole, Malcesine zum „Strand“ den wir aus früheren Urlauben mit Familie kannten, schauten wir nach seinen Blessuren und ließen die Tour sein. Baden und Enten füttern war angesagt. „Die mögen sogar Pringles.“ sagte Cappo. „Sind ja auch aus Kartoffelpüree.“ sagte ich. „Nie!!“ meinte Cappo und schaute nach.
Seit dem isst er keine Pringles mehr. 🙂
Wir schlürten abends noch durch Malcesine, aßen uns in der Speckstube in Campagnola richtig satt. so richtig satt. Anschließend mit Fähre über den See nach Toscolano Maderno und zurück zum Hotel.
„Morgen ist neues Spiel, neues Glück.“ sagte ich. „Genau.“ sagte er und wir saßen noch eine Weile auf dem „Balkon“ und schauten auf den See.
Tag 5: 29.Mai 2000 – Fahrn, fahrn, fahrn. Teil3
„Heute fahren wir mal den Tremalzopass hoch und den Daonepass.“ bestimmte Cappo beim Frühstück. „Also los runter nach Tremosine und zum Passo Nota (1208m) und dann rüber zum Tremalzo.“ so der Plan. Tremosine ging noch, wir fuhren von Piovere aus hoch. Vorbei an der Bar Ristaurante Brasa. Da hab ich schon mal mit meinem Schwager gespeist. Lecker und empfehlenswert. Passo Nota ging auch noch. Aber dann war Ende im Gelände – Sackgasse – besser Fußweg. „Nicht mit mir. Da fahren wir nicht lang. Das sieht dahinten aus wie der Meraner Höhenweg!“ bestimmte ich. Wir fuhren auf die andere Seite Richtung Gardasee über Pregasina. Eine herrliche Aussicht auf See und dem Monte Baldo gegenüber, es war eine herrliche Schauinslandstrecke „Da müssen wir auch noch hin, zum Monte Baldo.“ bestimmte Cappo. Von mir kam nur ein „Gerne.“
Eine kleine Straße führte uns auf die SS240 nach Biacesa di Ledro. Am Lago di Ledro eine Pause. „Das war eine grandiose Abkürzung. Das du die gefunden hast.“ lobte ich ihn. „Das liegt nur an der guten Karte.“ sagte er nur dazu. „Maßstab über 1:300000 kannst du vergessen.“ „Ok, das merken wir uns.“ sagte ich es wissend.
Kurz vor dem Lago d’Ampola fuhren wir den Tremalzopass (1665m) hoch. wir wussten, dass es eine Sackgasse ist, denn nach San Michele ist die Strecke gesperrt. Die Strecke über den Passo di Tremalzo nimmt unter den Gebirgsstraßen in den Alpen unbedingt einen der vordersten Plätze auf der Beliebtheitsskala ein. Als fahrerische Herausforderung und durch ihre kühne Trassierung ist die ehemalige Militärstraße, die zur Versorgung von militärischen Stellungen während des Ersten Weltkriegs angelegt wurde, zu Berühmtheit gelangt.
Wir verweilten dort ein wenig nach dem ich etwas über die Strecke nach San Michele gelesen habe: „Der Pass selbst ist von West her auf befestigter Straße (SG 2-3) zu erreichen, aber die Strecke östlich des Passes bis zum Passo Nota ist mit ihren engen Kehren und dem ausgewaschenen felsigen Untergrund eine Herausforderung für den Geländefahrer. Hinzu kommt, dass es auf diesem Abschnitt der Strecke einige ausgesetzte Stellen ohne Randsicherung gibt und etliche kürzere Felstunnel durchquert werden.“
Schade…. hätte mich interessiert.
„Ok, dann wieder runter. Unten kommen wir bestimmt an dem Wasserfall vorbei, wo Peter damals gebadet hat und eine Seeschlange gesehen hat.“ Cappo erinnerte sich und grinste. „Ja wir waren schon mal da.“ und düste los. Er bügelte die Sp127 dermaßen schnell die Kehren runter, dass mir richtig, richtig übel wurde. In meinem Kopf ging alles umher, vor allem die Frage: „Wo kriegt der den Grip her?“.
Am Ende der Kurbelei wartete er auf mich.
Ein Cartoon von Holger Aue schoss mir in den Kopf: (Kopf Kino ein) – Ein Rennen – 2 Motorradfahrer -, ein bisschen Vorsprung rausgequält. Im Ziel Zigarette halbiert und angezündet, Cola Flasche auf und halb ausschütten. Lässig am Bock stehen und den etwas später kommenden fragen: “Na, auch schon da?“. (Kopf Kino aus)
So kam ich mir auch vor. Seine Bremse qualmte, so dass ich meine Zigarette dran anzünden konnte. Ohne Scheiß.
Logisch das wir am Cascata Ampola, so heißt der Wasserfall, noch mal anhielten.
„Nächstes Ziel Daonepass (1295m) über Storo.“ bekam ich den Hinweis wo es lang geht. Alledings besuchten wie erst noch den Stausee Lago di Malga Boazzo.
Bei einem Tankstopp in Daone bemerken wir das von Cappos Aprilla die Kette ganz schön durchhängt und nicht mehr gespannt werden kann. „Also ein Glied raus. Hast ja n Kettenschloss drin. Geht ganz easy. Brauchen nur ne Flex und ne Zange.“ beruhigte ich ihn. „Zange hab ich.“ sagte er.
Die Beschilderung war dürftig. Er fand es trotzdem. Halten, Rauchen, Gucken und Weiterfahren über Ces, Spiazzo, Passo Campo Carlo Magno (1681m). Die SS239 führt durch eine reines Skigebiet und es war herrlich zu fahren, weil nix los. Weiter über die SS42 vorbei an der Talsperre Lago di Santa Giustina. Wir Nahmen noch den Passo Predaia (1250m) mit.
Weiter die SP421 durch Skigebiete über den Andalosattel (1042m) zum Lago di Molveno, weiter über Fiave zum Passo del Balino (764m), eine unauffällige Passhöhe.
Von Oben herab sieht der Lago die Tenno aus wie ein Auge. Innen dunkel außen heller werdend die Insel als Pupille.
„Ich schlage vor wir fahren jetzt zum Moppedhändler nach Riva und kürzen deine Kette.“ er fand den Vorschlag gut.
Der Händler den wir beim ersten mal ansprachen, der auch deutsch sehr gut verstand war nicht da. Der Monteur verstand per Worte nicht ganz was wir wollten, als wir ihm es zeigten drückte er uns gleich eine Flex in die Hand. 20 Minuten später war alles wieder im Lot. Sein Mopped hat ja schon fast 14.000 km aufn Buckel.
Abendessen gab es in einer Pizzeria in Gargnano direkt am See denn der Belgier…….
Tag 6: 30.Mai 2000 – Fahrn, fahrn, fahrn. Teil4
„Heute Monte Baldo?“ fragte er nach meiner Zustimmung. „Jupp.“ kam die Bestätigung.
Über Riva, Torbole und Nago . In Nago bogen wir auf eine kleine Straße rechts ab zum Monte Baldo.
Die Straße war sowas von schmal ich dachte es wäre ein Radweg und führte über Casina. Am Refugio Campai sahen wir die ersten Anzeichen von Zivilisation. Wir kamen in San Giacomo auf die Sp3. Eine richtige Straße der wir folgten.
Der Passo San Valentino (ein Passschild fehlt) war der nächste halt. Eine Cafeteria Al Passo gab es aber. Espresso und schöne Rundumsicht genießen ist angesagt. Am Ristorante Bar Baita Dei Forti mussten wir unbedingt anhalten. Solch eine Aussicht auf den Gardasee gibt es bestimmt sonst nirgends.
Weiter über di Sp208 nach Avio, über die Autobahn hinweg. Sp211, Sp214, Sp13, Sp148. Es kamen dunkle Wolken rüber. Mächtig dunkel. Wir fuhren nicht, nein, wir prügelten die Sp57 nach Peri runter als wäre der Leibhaftige hinter uns her. Eine Schande diese Strecke nicht nochmal zu fahren. Ich fragte mich mittlerweile nicht mehr wo Cappo den Grip herbekommt. Seine Reifen sind bewundernswert und sein Fahrstil ist beachtlich. Wer hat ihm den wohl beigebracht?
Bei Rivalta kamen wir über die Etsch und auch über die Autobahn, noch trocken. Wir zogen vorsichtshalber die Regenkombis über.
Über Caprino und Veronese kamen wir nach Torri am Gardasee. Sonne pur und warm. Kombis aus und Pizza essen. Wo? Pizzeria Aril in Cassone. Da wird man so richtig satt und super lecker ist es auch. Die größte Pizza Italiens. Boah, lecker. Anschließend mit Fähre über den See nach Toscolano Maderno und zurück zum Hotel.
Gegessen haben wir ja.
Tag 7: 31.Mai 2000 – Fahrn, fahrn, fahrn. Teil5
„Heute lassen wir es gemütlich angehen.“ sagte ich so beim Frühstück. Vom Hotel aus führen wir wieder am Lago di Valvestino vorbei über Capovale zum Lago d Idro. Vesta entpuppte sich als Langweilig und eine Sackgasse.
Also weiter über Storo und vorbei am Lago di Ledro nach Riva durch den langen Tunnel.
Über Nebenstrecken nach Arco hin zum Passo Santa Barbara (1169m) an der SP48. Fahrerisch interessant ist vor allem die kurvige Nordwest Rampe, die ca. 1000 m Höhenunterschied überwindet. Die Aussicht ist allerdings fast auf der gesamten Strecke durch den Wald eingeschränkt.
Wir fahren weiter über den Passo Bordala (1255m) und rutschen mehr oder weniger nach Patone. Der Asphalt war glatt geschliffen wie ein Spiegel. Wir rutschten auf trockener Straße in den Kurven, oder ist es unser wagemutiger Fahrstil?
Schmalste Straßen nach Lenzima SP45 lassen uns wieder in Lopio landen. „Siehste, die Strecke wollte ich schon immer mal fahren.“ sagte ich, denn mir ist in unseren „Familienurlauben“ aufgefallen, dass in Loppio viele Motorradfahrer in diese Richtung, aus der wir kamen, fahren.
Wir gurkten über Nago, Torbole nach Malcesine und machten und nen schönen Spätnachmittag in der Stadt.
„Heute Abend essen wir noch mal beim Belgier.“ bestimmte ich um mich noch mal zu vergewissern,
das er zwar kochen kann, aber ……..
Es gab Straußenfleisch auf Rucola……. und eine ganze Flasche Rotwein. Die brauchte ich auch.
Und zum Abschluss wie jeden Abend unser Balkon mit der Musik von Steffen: „Die unvollendete“ oder so.
Tag 8: 01.Juni 2000 – Rückweg
Cappo schlief aus und ich auch. Wir packten unsere Sachen zusammen, verabschiedeten uns und fuhren los. Autobahn bis nach Hause. Langweilig ohne Ende. Stunde um Stunde. Ich war froh alle 140km eine Pause abhalten zu müssen. Cappo musste ja tanken. Ich nicht immer. Seine Aprilla rannte immer besser, aber so richtig nach Hause wollte keiner von uns beiden.
Letzter Rastplatz vor zu Hause. Es sind noch 30km. Wir schauen uns an so nach den Motto: Wäsche wechseln und wieder los.
„Wollen wir nächstes Jahr wieder so eine Tour machen?“ fragte ich und befürchtete ein Nein.
Er sagte: „Ey Alter, Gerne. Egal wohin und egal wie lange! Ich komme mit. Immer wieder! Nur wir..“
Ich bin vor Freude bald geplatzt. Das „Alter“ verzieh ich ihm.
„Na denn, lass uns Pläne schmieden.“ sagte ich.
„Hab ich schon.“ grinste er „Wir fahren nach Hanni in Südtirol!“
„Na denn – FFN.“
Wie ich mich jetzt fühlte kann man schlecht beschreiben – mir blieb einfach die Luft weg………..
Toll, so einen Sohn zu haben J
Facts:
Pässe: 4,7,7,2,1 = 21
Aprillia: 3184km
153,25 Liter Benzin
315,89 DM Benzin (umgerechnet)
6 LTR 2-Takt Öl
XJ 900: 3213 km
100,74 Liter Benzin
213,63 DM Benzin (umgerechnet)
0,5 Liter Motoröl