Fakten zur Tour | Vorweg | Pässe | Hotel-Liste | Fotos | Videos | Fotos | Links
TAG 1 – Abfahrt 8.50h – Ankunft 19.20h – 659km
TAG 2 – Ab 9.45h – An 19.15h – 360km
TAG 3 – Ab 9.50h – An 19.45h – 271km
TAG 4 – Ab 9.30h – An 20.15h – 330km
TAG 5 – Ab 9.00h – An 16.00 am Meer – 257km
TAG 6 – Ab 14.45h – An 22.00h – 160km
TAG 7 – Ab 9.00h – An 21.15h – 575km
TAG 8 – Ab (9.00h) … – An 19.30h – 445km
TAG 9 – Ab 10.15h – An 21.00h – 365km
TAG 10 – Ab 10.00h – An 20.30h – ~870km
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Facts
Höchster Pass: 2758m ü.d.M (Stilfster Joch)
Niedrigster Pass: Col de Castillon (706m)
Schönster Pass: Passo Giau
Billigster Sprit: Schweiz Aigle bei 1,17€/l
Teuerster Sprit (getankt): Gredung (D) bei 1,48€/l
Teuerster Sprit (gesehen): Monte Carlo bei 1,53€/l
Abfahrt bei -> GPZ: 104627km – XJ: 126976km
Ankunft bei -> GPZ: 108853km – XJ: 131265km
Gesamtkilometer -> GPZ: 4226km – XJ: 4289km
Gesamt 201 Liter versoffen mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,87 l auf 100 km… und 2 Liter Öl
Vorweg
Der Motorradurlaub 2010… Die Rahmenbedingungen standen: Anfang Juni – ca. 10 Tage. Als Ziel haben wir uns dieses Jahr die „Route des Grandes Alpes“ ausgesucht. Die Route schneidet sich an wenigen Stellen mit dem alten Napoleonsweg und führt von Thonen am Genfer See bis nach Menton an der von dem Dichter Stéphen Liégeard benannten Côte d’Azur. Fünf Tage haben wir uns für die Route durch Frankreich eingeplant. Die verbleibenden 5 wollten wir spontan alla BMW Werbung: „Schotter oder Asphalt – Egal, Hauptsache Norden entscheiden“ (diesen Slogan werden wir aber definitiv nie wieder nehmen – warum seht ihr später). Aufbauend auf dieser Idee haben wir die Ziele Monte Carlo, Aosta-Tal, Gardasee und Südtirol angehängt. Die erste Übernachtung haben wir hinter Basel in Delémont gebucht. Für die erste Etappe knapp 700km, größtenteils Autobahn – mit Zwischenstopp bei Heidelberg für einen Kurzbesuch bei der lieben Verwandtschaft. Die weiteren Übernachtungen wollten wir uns dann auf der Straße suchen, also ab 18.00 Uhr die Augen nach einer netter „Auberge“ oder B&B-Unterkunft (Bed and Breakfast) offen halten. Geschätzt haben wir unsere Übernachtungsorte auf Delémont (Schweiz), Bourg St. Maurice, Barcelonette und Menton, aber wie ihr lesen werdet, kam es anders als geplant. Die Tages-Routen auf dem „Weg der großen Alpen“ haben wir, wie üblich, an den gemütlichen vor-Abenden vor-Ort festgelegt. Zu dieser Vorarbeit haben wir in den Tagen vor der Abreise die restlichen Vorbereitungsmaßnahmen getroffen. Töffs gecheckt – sämtliche Flüssigkeiten gewechselt, Bordwerkzeug erweitert, neuer Regenkombi (Proof Splash II, von Louis für 25 Euro, klasse Teil), Hinterreifen für GPZ und für die XJ neue Heizgriffe (nein, man fährt damit nicht schneller…). Eine eigene Hotelliste für die Regionen, ein frisches Roadbook (A5 Schulheft, für Notizen aller Art), Auslandskrankenversicherung, getunter Verbandskasten und der technischen Dinge wie Kamera, Actioncam, GPS-Tracker, Navi und reichlich Speicherkarten waren zusammen gerauft. In Packtaschen und Koffer verstaut waren alle Vorbereitungen getan und wir fieberten dem Aufbruch entgegen.
TAG 1 – Abfahrt 8.50h – Ankunft 19.20h – 659km
A33 -> A44 -> Diemelstadt -> Marburg -> Frankfurt -> Besuch bei Jenny (336km, 14.00h da) -> Weil a.R. (607km bis Grenze) -> Basel –> Delémont
Fronleichnam um 8.50 Uhr – 10 Minuten früher als geplant – sind wir von Schloß Holte über die A33 und A44 bis Diemelstadt. Von dort quer südlich und hinter Gießen auf die A5 an Frankfurt vorbei. Die Metropole bietet uns einen schönen Anblick in den letzten Kilometern Flachland. Nach 336km, um 14.00 Uhr fanden wir uns bei meiner Cousine und ihrer Familie wieder, inmitten reichlich rumfliegenden Baumsamen. Das Zeug sammelte sich überall, selbst an den Federbeinen der Motorräder. Unweit östlich der Autobahn baute sich der Schwarzwald auf. Immer höher wurde der deutsche Alpenfuß und erinnerte an den Schwarzwaldurlaub vor einigen Jahren. Bei 607 Gesamtkilometern passierten wir die deutsch-schweizerische Grenze bei Weil a.R. und sind die erste Tanke 25m dahinter angehalten, um das Motoren-Elixier für 1,23€/l zu kosten. Tipp: Wenn möglich tauscht das Geld bei ner Bank oder holt es am Automaten – in den Geschäften gibt’s wenn ihr mit Euro zahlt meist nen 1:1,20 Kurs und nur Franken zurück. Die nächste Zwischenetappe führte uns mit Paula durch Basel. Paula ist unsere Navigatorin von Medion. Der Weg war sicherlich der Kürzeste, aber quer durch die große Stadt sollte vermieden werden. Vor allem an deutschen Feiertagen. Unweit hinter Basel kamen wir nach Delémont, wo wir unsere erste Übernachtung angemeldet hatten. Die Jugendherberge dort ist besonders für Gruppen empfehlenswert, aber auch das Doppelzimmer (reservieren, da nur eines) war gut. Verpflegung abends wie morgens astrein und im Preis-Leistungs-Verhältnis ist diese Übernachtungsmöglichkeit TOP.
Abends wurde die Stadt erkundet. Ein netter Fleck in der Schweiz, allerdings konnten wir nichts entdecken, was uns länger dort hätte halten können. Abends im Aufenthaltsraum der Herberge haben wir uns mit den Begleitern der Reisegruppe dort unterhalten und sind das erste Mal auf die Grenzkammstraße aufmerksam gemacht worden. Eine Straße mit Verlauf von der Côte d’Azur entlang der französisch-italienischen Grenze aus Kriegszeiten, welche wunderschön und fahrbar sein soll. Unser Interesse war geweckt und der ungefähre Punkt vom Beginn der Straße am Meer eingezeichnet. Aber zum Grenzkammweg (oder auch Straße) gibt’s später mehr. Außerdem ists einfach klasse, dass die Schweizer auch immer von Töffs reden. Ich mag diesen Ausdruck.
TAG 2 – Ab 9.45h – An 19.15h – 360km
Delémont -> 6 nach Courrendlin -> Tavannes -> Biel -> vor Lyss auf 22 Richtung Luasanne -> Murten auf 1 Richtung Luasanne -> Payerne -> nach 3km links Perin -> Romont -> Valruz -> auf 12 R. Freiburg -> Bulle -> Gruyeres -> auf 11 -> Col des Mosses (1445m) -> Aigle -> Vionnaz, Vouvry -> Thonon -> Montrimond D228 (beginn Route des Grandes Alpes) -> Morzine (Abstecher 1) -> Cluses
Augen auf – da ist er – Tag Nummer 2 von unserer Alpen-Exkursion begrüßte uns mit wunderbaren Wetter. Eine kleine Hitzewelle sollte laut Nachrichten den Nachmittag auf 33° erwärmen. Gutes Töffwetter, also gar kein Grund zur Nachmittagszeit noch in Delémont zu sein. Unser Roadbook begann mit der N6 (Bundesstraße) und zog sich querfeldein bis zum Genfer See, wo in Thonen die Route de Grandes Alpes beginnt. Der letzte Punkt auf dem Zettel im Tankrucksack war Bourg-Saint-Maurice. Mal sehen wie weit uns der Tag bringt. Die schweizerische Bundesstraße 6 war allerdings kein allzu großes Fahrerlebnis – zwar gespickt von schönster Natur, aber definitiv das nervigste Stück Strecke, das uns in der Schweiz unter die Räder gekommen ist. Mit diesem Abschnitt schlossen wir am Lac de Morat ab. Eine wahrlich gute Entscheidung, den ersten querliegenden Berg zu überreiten. Unerwartet, da auf unser Karte nicht verzeichnet, passierten wir kurz nach dem Abbiegen den ersten Pass mit 1445m ü.d.M. – den Col des Mosses. Wir col’ten also los! Eine Frau, die mit ihrem Hund spazieren ging und wohl auch dort oben wohnt, sagte uns, dass die Pässe auf der Route des Grandes Alpes wohl größtenteils noch geschlossen seien – wir wären zu früh dran. Zudem kann Sie das alljährliche Motorrad-Treffen auf dem Col des Mosses Anfang Juli sehr empfehlen (Infos dazu: http://www.motoclubaigle.ch/). Wir werden aber bestimmt nicht eine Woche darauf warten… Weiter ging die Fahrt durch das schon fast Toskana-ähnliche Bergland der Schweiz.
Atemberaubend war der Blick auf Romont, der sich unerwartet nach einer Bergkuppe vor uns auftat. 780 m ü. M., 22 km südwestlich der Kantonshauptstadt Freiburg steht diese Hügelstadt. Romont war die letzte Pause vor der französischen Grenze, welche wir am Genfer See unspektakulär überfuhren.
In Thonon mussten wir halten.. wenigsten einmal den Finger ins Wasser halten. Mein Eindruck des kurzen Aufenthalts in der Nähe des Sees war super, ebenso schön wie der Gardasee, aber um einiges größer. Auf jeden Fall einen Urlaub wert – nicht ohne Grund wird sich Michael Schumacher dort niedergelassen haben. Herrlich – wenige Kilometer nach der Stadt Thonon fanden wir das erste Schild der Route!
YES.. nun geht’s los. Dank der Website www.q-vadis.net haben wir den dort beschriebenen Abstecher nach Morzine gemacht. Wer auch immer die Route des Grandes Alpes fährt, MUSS diesen minimalen Umweg machen. Eine schöne, verkehrsarme Straße führt am Lac du Montrimond vorbei und beschert Motorrad-Freiheit pur – vor allem durch die ersten Lacets. Französisch für das italienische Wort Tornantis, bei uns als Kehren bekannt J. Leider sind wir mittlerweile bei 18.30 Uhr angekommen und langsam aber sicher bald ein Domizil ansteuern. Nach einigen weiteren Kilometern toter Skigebiete erreichten wir Cluses. Dank der Hotel-Route in der Stadt (gibt’s ja bekanntlich in fast jeder Stadt) und einem guten Riecher erreichten wir um kurz vor halb acht unser Hotel. Le Bargy mitten in der Stadt – ein sehr schickes Hotel – ganz im Gegensatz zu der Stadt an sich. Baustellen, Müll und irgendwie ein Hauch Chaos finden sich auf den Straßen. Wir finden noch den Weg in eine Pizzeria, auf dem Rückweg folgte uns eine ganze Weile ein kleiner Hund, der aber kurz vor dem Hotel in eine Einfahrt abbog.
TAG 3 – Ab 9.50h – An 19.45h – 271km
Cluses -> Romme -> Col de Colombiere (1613m) -> Col des Aravis (1468m) -> Flumet D109 (Abstecher 2, Schotter) -> vor Hery rechts -> Ugine -> Quaige -> Beaufort -> Comet de Roseland (1968m) -> Bourg St. Maurice -> N90 nach Moutier -> Col de Medelaine (1993m) -> St. Jean Maurienne
Der erste Tag mit richtig leckeren Frühstückskurven. Direkt nachdem wir Cluses verlassen haben ging’s alpig hoch, runter – links, rechts. Gefühlt wurden die Wohnmobile mehr. Dann kommen uns auch noch vier, mit Pfeifen trillernde, Motorradfahrer entgegen und weisen uns an den Rand. Gespannt und noch ein wenig verdutzt warteten wir kurz was nun kommt. Der Präsident oder nen Schwertransporter mit Überlange? Töff-Fahrer.. zehn… 20.. 50.. bestimmt 150 Stück bildeten anscheinend die größte Reisegruppe je. Ich vermute mal, dass es eine buchbare und geführte Reisegruppe war. Da ist man mit nem Wohnmobil ja schneller übern Berg als mit so einer großen Gruppe. Whatever.. Nach den zwei „GO-Lance-GO“ beschmierten Tour-de-France-Pässen sind wir planmäßig in Flument auf unseren nächsten Abstecher gebogen. Ein kleines, graues Sträßchen in der Karte sollte uns am höchsten Punkt einen schicken Blick aufs Mont-Blanc-Massiv geben. 12 Kilometer eine gute Idee… bis der Schotter begann.
Der „Schotter“ wurde nach einem weiteren Kilometer zu zweihände dicken Steinen und die Lektion nahm ihren Lauf. Zunächst an den höchsten Punkt – ein super Blick aufs Massiv erleichterte uns die Erholung von der Schritttempo-Eiertanz-Strecke bergauf. Drei junge Franzosen, bewaffnet mit Crossern und Quad begrüßten uns ironisch mit: „Nice road, isnt it?!“. Mir taten meine Reifen Leid. Bergab war auch kein besseres Erlebnis als bergauf. Motor aus und lass man rollen. Zwischendurch wurden die Steine wieder schotteriger, aber die Freude weilte nur kurz. Als wir dann ein paar Bäche überqueren mussten, um auf unserer Piste weiterzukommen, habe ich mir eins geschworen: „Nie wieder Schotter!“. Es war ein saugutes Gefühl mit dem Motorrad diese abgelegene, unasphaltierte Strecke zu fahren. Man ist den Bergen und der Natur doch ein ganzen Stück näher mit Schritttempo – und wann fährt man sonst mal mit dem Bike quer durch Bäche J.Mein Schwur wurde dann noch dick unterstrichen als ich mit dem Bauch (vom Mopped) in letzten Bach aufgesetzt bin. Zum Glück kein Sturz, also weiter. Auf der nächsten Höhenmeter-Grade ging mir der Schwung aus und der Motor sollte die Talrollfahrt unterstützen. Knöpfen drücken – „BRÖÖÖMBRÖMBRÖMBRÖM“ – ach du meine Güte. Die schöne Natur um mich rum war auf einmal nur noch laut. Da hats beim Aufsetzen das Verbindungsrohr vom Krümmer zerrissen. Geiler Sound… für die Rennstrecke, nicht aber für die Straße oder gar die Alpen. Schrecklich, so die Ruhe zu stören. Als Ausgleich begann wenig später wenigstens wieder der Asphalt. Im Tal angekommen fragten wir bei Zigaretten-Laden um-die-Ecke nach dem Baumarkt. Samstags nachmittags in Frankreich nicht vorhanden, wie wir von dem sehr netten und aufgeschlossenen Ladenhüter erfuhren. Er kam noch mit Kabelbindern hinterhergelaufen – aber die hatten wir selber und werden wohl da unten auch nichts taugen. Ein kurzes Brainstorming: „Was hat den die Form.. eine Flasche.. nee.. die kriegen wir nie drum.. Zwei-Komponenten-Kleber.. ja.. der geht.. aber die Rohre liegen nichtmal voreinander.. hmm.. nen Rohr.. Gabelrohr.. schlecht.. ne…. *denk* Red Bull!! Das isses.
Ne Cola und nen Red Bull – beides als Dose vorhanden.. dat is Blech“. Die Kawa-Schelle war noch da und heile, eine andere hatte ich unglaublicher Weise dabei. Ich dachte noch, die braucht man ja eh nie und wollte diese vorm Urlaub aus dem Tankrucksack nehmen. Aber zum Glück ist sie mitgereist und war nun die Rettung. „Also heute abend um 18 Uhr nen Hotel suchen, es gibt ja noch was zu tun.“ – mit der Ansage gings weiter. Am Comet de Roseland trafen wir die beiden netten Belgier zum zweiten Mal. Wenige Meter nach dem „Gipfel“ kam dann das schlimmste, was im Motorradurlaub passieren kann. Ein Unfall. In Kehre 2 ist einer mit seiner Multistrada geradeaus über die Leitplanke und saß kraftschöpfend am Straßenrand mit seinen 2 Kumpel. Wir stoppten und fragten ob wir helfen könnten. Der Verbandskasten war dabei (in manchen Ländern Vorschrift), aber die drei lehnten die Hilfe ab. Der Krankenwagen ist schon gerufen. Das Töff war hinüber und lag nen ganzes Stück tiefer. Der Rettungswagen kam uns 10 Minuten später entgegen. Ein kleiner Denkzettel an den Schutzengel in einem. Die nächste kurze Pause noch am tollen Barrage de Roseland, weiter parallel der in der Gegend stattfindenden Old-Timer-Rallye nach Bourg-St. Maurice, wo uns die nächste Überraschung erwartete. Der Isere-Pass ist geschlossen, das erste Mal hatte die Dame vom ersten Pass recht. Der Col de l’Iseran ist der höchste Straßenrücken in diesem Teil der französischen Alpen – und für uns nicht befahrbar. Dabei wollten wir in der Stadt nach dem Pass Übernachten. Also umdisponieren: Der einzige Weg um diesen Pass führte uns über den Col de Madelaine. Mit fast 2000m zwar kein Vergleich zum 2770m hohen Iseran, aber trotzdem schön. In St. Jean Maurienne war es dann schon 19.30 Uhr – aber hell und warm. Somit sind wir via Hotelroute zum St.Georges. Ein super Hotel, nagelneu renoviert. Und was steht da im Hinterhof? Gütersloher! Die beiden haben wir abends auf ein ganz kurzes Pläuschen noch persönlich getroffen bevor wir uns an den Krümmer gemacht haben. Die Cola-RedBull-2Komp.Kleber Mischung hält immer noch.
TAG 4 – Ab 9.30h – An 20.15h – 330km
St. Jean Maurienne -> St. Pancrace -> St. Jean de Arves (3.Abstecher) -> Huez -> Le Bourg Oisans -> Allemond -> N91 Richtung Briancone -> Col du Lautaret (2057m)-> Briancon -> Cervieres –> Col d’Izoard (2360m) -> St. Marcellin -> Col de Vars (2109m) -> Barcelonette -> Uvernet Fours -> Col de la Cayolle (2326m) (schöner kleiner Pass mit Helmcam und Rehe) -> Entraunes
Morgen um 7 Uhr jabbelt ein Hund so laut, als wäre er angefahren worden und hat wohl das ganze Städtchen aufgeweckt. Ein schrecklicher, nicht aufhörender Sound – wir waren hellwach. Umso früher wieder auf der Route. Erster Stopp am Stausee Lac de Grand Maison. Und der war wirklich Grand. Ein monströser Blick von der Staumauer. Kurz darauf folgte der dritte, wunderschöne Abstecher über Huez, bevor wir uns wieder auf der großen Alpenstraße befanden und den Iseran umfahren haben.
Am Col d’Izoard war Schnee an den Straßenrändern hoch gehäuft und wir mussten wirklich grinsen, als während einem Päuschen ein Biker mit offenem Seitenkoffer an uns vorbei den Berg hochprescht. Lebensgefährlich und unter Umständen auch teuer. Eine echt schöne Strecke durch eine sehr breite Schlucht gabs vom Col de Vars bis Barcelonette, vorbei an Skigebieten und dessen Geisterstädten. Es wurde bergab immer kühler – Regen lag leicht in der Luft. Hinter dem nächsten Berg dann die Konfirmation: Schwarze Wolken! Wenig später nieseln, kurz darauf leichter Regen. Ab in die Tüten. Der Louis Proof Splash II ist echt zu empfehlen. Zum Glück war der Fehlalarm schnell klar und wir konnten wieder normal gekleidet weiterfahren. Gegen 19 Uhr sind wir auf den Cayolle-Pass gestartet. Ein wahrlich schöner Pass mit einer sehr kleinen Straße dicht am Fels entlang. Rehe und Murmeltiere flüchteten in die Waldstücke, als wir an ihnen vorbei fuhren. Im Nebel – oder ehr in den Wolken – erreichten wir die schneebedeckte Kuppe. Die Auberge in Guiliannes kam um 20.15 Uhr echt gelegen. Ein kilometerreicher Tag. Dafür eine mehr oder weniger Lustige und lästige Nacht. Erst bricht der Lange mit dem Bett zusammen, dann rauscht der Bach hinterm Haus wie ein Düsenflugzeug und zu guter Letzt wird man auch noch per Rauch,- Feuermelder geweckt – natürlich ein Fehlalarm. Ich glaube, der Franzose, der uns so nett und freundlich bewirtete glaubte wohl bis zu unserer Abfahrt das wir seine Sprache verstehen würden. Er redete wie ein „Wasserfall“.
TAG 5 – Ab 9.00h – An 16.00 am Meer – 257km
Entraunes -> Guillaumes -> Col de Valberg (1673m) -> Col de Couillole (1678m) -> Col de St. Martin (1500m) -> Col de Turini (1607m) -> Col de Castillon (706m) -> Menton -> Monte Carlo -> Cap Martin
Unser Roadbook versprach einen colreichen Vormittag. Eine Hand voll Pässe lagen zwischen uns und der Riviera und sollten heute abgehakt werden. Wir col‘ten weiter. Die ersten Pässe führten uns wieder durch Skigebiete. Nach dem Col de Couillole waren schon die ersten Nizza-Beschilderungen zu sehen. Denen folgten wir aber keineswegs straight. Schließlich waren wir zum Pässe reiten dort. Der Castillon-Pass mit seinen 706 Höhenmetern war der letzte Hügel vor dem Meer. Ab jetzt nur noch bergab, bis die Reifen Meerwasser-nass werden J. Es wurde wärmer – zum Glück wars leicht bewölkt. Das schränkte die schöne Sicht bei der Talfahrt auf das weite Meer zwar ein, war aber angenehm zu fahren. Kaum in Menton eingefahren, tat sich ein Großstadt-Gefühl auf. Ungewohnt nach den Tagen in den Bergen, war auch nicht anders zu erwarten bei 2000 Einwohner pro Quadratkilometer. Wir sind die Straße bis zum Ende wo sie in eine T-Kreuzung zur Promenade endete. Das ist die Route des Grandes Alpes gewesen. Bis auf die Sperrungen komplett – und am Ende wird man mit einem unglaublich schönem Meer belohnt. Ich hatte nicht ein so schönes Stück Europa hinter den Alpen in Südfrankreich erwartet.
Tolle Schlucht |
Lecker Kurven |
Schöne Aussicht |
Ein wenig unglücklich war die Idee, nicht in Menton sondern in Monaco ein Hotel spontan zu finden. Wir folgten also der Promenade bis Monaco. Gigantisch präsentierten sich die riesigen (Hotel-)Wolkenkratzer eine Bucht weiter. Ebensogross wie die Gebäude war die Verkehrsdichte. Ich kann wirklich niemanden empfehlen, tagsüber in die City von Monte-Carlo zu fahren. Freude kam auf, als wir uns zwischen den S-Klassen und Bentleys in der Casino-Kurve wiederfanden und auch andere Teile der Rennstrecke erkannten. Bei 2 Hotels sollten wir dann über 90 Euro pro Person bezahlen – schönen Dank. Wir verließen Monaco vorerst und erkundigten uns im 4km entfernten St. Martin in der Touristeninfo nach Hotels. Der Knaller, wir sind ins Cap St. Martin geschickt worden und in einem Super-Großhotel gelandet. Mit Tiefgaragen-Stellplatz, Palme sowie Pool vorm Balkon, Frühstück und allem drum und dran haben wir dann 49,- Euro bezahlt! Wir machten uns auf dem Weg zum Strand. Eigentlich auf der Suche nach Abendbrot sind wir am Meer bis nach Monaco gelaufen. Urlaub genießen – was Anderes um einen herum.. Neues sehen.. und erleben. Es hat schon ein Stück gedauert, die fünf Strandkilometer zu laufen. In Monte-Carlo sind wir in aller Ruhe ein paar Stücke der Rennstrecke abgelaufen – der Circuit hat ja wenige Wochen vorher stattgefunden. Es lagen noch einige Leitplanken an den Straßenrändern, ordentlich Gummi klebte auf den nicht neu asphaltierten Streckenstücken. Wir kamen in den Yachthafen. Der erste Eindruck: Baustelle 😀 Je mehr Schiffe man sich dort ansieht, je größer wird der Eindruck der Verschwendung. Der Oberhammer waren die Yachten mit Unterwasser-Beleuchtung. Sowas hatten wir vorher nicht gesehen. Wie abgefahren es aussieht, wenn um ein Schiff ein leuchtender Kringel die Fische anscheint. Die Restaurants wollten um die 22 Euro für nen Teller Nudeln, da konnten wir aber gerne drauf verzichten und sind im Mäces gelandet und das Taxi brachte uns anschließend wieder zurück.
Um 23 Uhr habe ich mich dann nochmal auf nach Monte-Carlo gemacht. Nachts einfach nur ein bisschen Benzin in der Stadt verfahren. Die Straßen dort sind nachts frei und hell erleuchtet und wie am Tag stehen überall Polizisten rum. Als ich mich nach einer kleinen Gasse direkt vor dem großen Kasino wiederfand, war ich schon erstaunt von dem Aufgebot. Rolls Royce, Bentley, Ferrari.. teure, vierrädrige Wertanlagen inmitten zahlreicher Touris. Einer der Polizisten rief mich zu sich. Er verriet mir, dass ich da nicht langfahren durfte. Ein netter Mittnachtsplausch auf Englisch und ich konnte mit einer mündlichen Verwarnung weiter.
TAG 6 – Ab 14.45h – An 22.00h – 160km
Cap Martin -> Promenade bis zur Italien-Grenze -> San Remo -> Taggia -> Triora -> Creppo -> Pigna -> Dolceacqua -> Ventimiglia -> Menton -> Cap Martin
Halbzeit – Beim Frühstück tüftelten wir über die heutigen Kilometer. Wir waren gut in der Zeit und haben uns zum Glück nach den Croissants für eine weitere Nacht angemeldet. So konnten wir gemütlich den Vormittag am Strand verbringen und in der herrlichen Cote de Azur (Riviera ist ab Menton auf der italienischen Seite) baden, Postkarten schreiben und in der Sonne chillen. Um 14 Uhr sind wir beide in der knallenden Mittagssonne aufgewacht. Knapp ne Stunde lagen wir dort und sind gerötet ins Hotel, um die Töffs zu holen. Die Promenade lang bis nach Italien. Kaum haben wir die Grenze passiert sah die Welt schon ganz anders aus. Bunte Blumen an den Straßen, der Asphalt war auch anders und wir konnten sogar die Schilder verstehen mit dem was da geschrieben war. Jaja, Italienkenntisse haben wir zu genüge. Mein Pa sagte nur brüllend durchs offene Visier : “Endlich wieder unter Menschen“.
San Remo haben wir in traditioneller, italienischer Fahrweise durchquert – auf der Mittelspur zwischen Rollern und Chopper. Wahrlich eine mortz Gaudi. In Taggia dann nordwärts in die Alpen. Der Gedanke der Grenzkammstraße stand noch aus. Es ist ein völlig anderes Bild in Italien. Kaum 10km nach der Grenze finden wir reichlich hübsche Dörfer, nette Straßen und Tornantis. Benzin lag in der Luft – und das nicht von der Fahrweise sondern von der GPZ selber. Die Benzinhahndichtung war durch, dabei hatte ich die vor 2 Jahren schon mit dem Louis Repsatz fixt. Hat ja nicht lange gehalten… Dank der kurzen Aushärtezeit von Epoxidharz hielt uns das nicht allzu lange auf. Zwischen den Rifugis fanden wir aber keine wirkliche Grenzkammstraße. An einem Mini-Wasserfall haben wir es unseren Moppeds bei einer Pause gegönnt, ne nassen Lappen über die Lackflächen rutschen zu lassen J. Wenig später wollte die XJ eine neue Sicherung – kein Problem. Abends auf dem Weg bergrunter Richtung Meer fanden wir in Pigna ein schickes Restaurant am Wegesrand und haben uns zu den wohl größtenteils Einheimischen gesetzt.
Wer dort unterwegs ist sollte auf jeden Fall das „Sul Ponte“ in Pigna aufsuchen. Ein schickes Bar-Ristorante mit Steinofen an der Via S.Rocco 103. Die Inhaber sprachen Deutsch und gaben uns neben der ersten italienischen Pizza des Urlaubs den entscheidenden Tipp für die alte Grenzkammstraße. Sie ist zwar nicht ausgeschildert, führt aber über die Berge an den Bunkern (Rifugis) vorbei und ist wohl mit dem Motorrad und Geländewagen gut zu fahren. Der Weg besteht größtenteils aus den zwei breiten Spuren der Pferdewagen aus Napoleons Zeiten. Wir quatschen eine Weile. Der Sonnenuntergang war passe und wir sind im Dunkeln zurück. Über Dolceacqua nach Ventimiglia, 20km den Berg runter. In der Nacht Bergstraßen zu fahren ist mit großer Vorsicht zu genießen… nicht nur die Hiesigen heizen die Ihnen wohlbekannte Strecke wie wild, vielmehr der Wildverkehr quer zur Straße ist gefährlich. Nur gut, dass wir den Berg smooth runter sind, die Waldbewohner ließen nicht lange auf sich warten. Ein geiler Anblick bot die Promenade, als wir Menton und ein Stück Monaco von dem Grenzübergang bei Nacht sahen. In Cap Martin suchten wir noch vergebens nach einer offenen Tanke für Getränke – Fehlanzeige, und der einzige Automat in der Nähe war defekt.
TAG 7 – Ab 9.00h – An 21.15h – 575km
Cap Martin –> Ventimiglio -> Cuneo -> Turin –> Aosta -> Passo Joix (Joux, 1640m) -> Mailand -> Chiasso -> Lenno
Das letzte Mal Croissants mit Marmelade und wir verließen Frankreich für diesen Urlaub. Endlich wieder Italien pur! Da der Col d’Izoard immer noch gesperrt war, gab es eine grobe Planänderung. Statt der Route de Grandes Alpes zurück mussten wir über Cuneo. Bis dahin ließen wir die Entscheidung offen, ob von dort 230km ins Aostatal oder 300km bis nach Como. Wir trafen noch einen Biker wieder, den wir auf dem Weg nach Monaco schon begegnet sind und entschieden uns für Aosta, straight über die Autobahn, wie Paula es vorschlug. Nachdem Turin einen nicht so schönen Anblick bot, sahen wir auf den letzten Kilometern vorm Aosta einen noch Unschöneren: Dunkele Wolken in hohen Bergen, eigentlich ein klares Zeichen um die Gegend zu meiden, aber wir fordert en das Glück.
Schließlich wollten wir das in der Motorrad-Zeitschrift getestete Aostatal sehen und die „Platz 1 Strecke“ fahren. Wir sind Sie gefahren – und derbe nass geworden. Davon stand da nichts! Mitten auf dem nicht in der Karte verzeichneten Passo Joix kamen wir in die schwarzen Wolken. Und ich meine wirklich IN die Wolken – 30 Meter Sicht und strömender Regen vermiesten uns die schöne Strecke und lies im Visier die Warnmeldung „Möchten Sie diese Route wirklich fortsetzen?“ aufblinken. Wir drückten Abbrechen und ließen uns von der arg hohen Luftfeuchtigkeit ins Tal vertreiben. Zurück zur Autobahn, weg aus dem Regen. 100 Kilometer nachdem wir klatschnass aus dem Aostatal flohen, waren wir wieder ganz trocken. Die Wolken folgten uns nicht und wir sind wieder bei den bisher gewohnten 30° unterwegs Richtung Como. Weder der kleine, noch der große Bernadino sind für die Asphaltpiraten dieses Jahr drin. Am See angekommen, tankten wir nochmal die Töffs in der Schweiz auf und suchten uns ein Hotel am Wasser.
TAG 8 – Ab (9.00h) … – An 19.30h – 445km
Lenno -> Chiavenne -> Malojapass (1815m) -> Silvaplana -> Julierpass (2284m) -> Tiefencastell -> Passo del Bernina (2330m) -> Passo Foscagno (2291m) -> Tirano -> Bormeo -> Stilfser Joch (2758m) -> Ultental -> Brezer Joch (1397m) -> Mendelpass (1363m) -> Bozen -> Klausen
Südtirol wir kommen! ETA 900 wurde eingehalten und wir sind Richtung Malojapass, weg vom Comer See, um diesen dann auch ein weiteres Mal zu überqueren. Vorbei an den schönen Bergseen und in Silvaplana „links“ Richtung Julier. Oben bei knapp 2300m über dem Meeresspiegel angekommen mussten wir uns leider von einer Gruppe Gleichgesinnter sagen lassen, dass der Albula-Pass – unser Rückweg – gesperrt ist. Also blieb uns nichts anderes übrig, als die Strecke wieder runter und in Silvaplana Richtung St.Moritz. Eines der wenigen Skigebiete, wo auch im Sommer betriebt ist. Eine tolle Natur zeigt sich zwischen Julier und dem Stilfser Joch. Murmeltiere, Salamander und Füchse ergänzten die Bergseen. Auf dem Abweg des Foscarno treffen wir erst auf eine Dampfwalze, bevor wir hinter einem LKW hergefahren – ohne diesen wären wir nicht schneller gewesen. Mit einem Affenzahn bretterte der Fahrer den Berg runter… jeglicher Gegenverkehr stand noch geschockt gaaanz am Straßenrand als wir hinterher kamen.
Bergauf zum Stilfser Joch ist eine Baustelle gewesen, bei der ich nicht hätte arbeiten mögen: Der Bagger stand beim Schaufeln so nah am Abgrund, dem Baggerfahrer gebührt Respekt. Oben erfahren wir, dass das Joch erst einen Tag zuvor geöffnet hatte. Welch Glück für uns, sonst wären wir ja nicht in den Genuss des Sauerkraut-Wurst-Brötchens gekommen. Lange blieben wir nicht, es lockten ja schließlich 48 Kehren bis nach unten. Nach ehr bundesstraßigen 40km waren wir endlich bei unserer heiß geliebten Sella-Runde. Meran läutete Alto-Adige-Feelings ein und wir sind das herrliche Ultental hoch. Runter übers Brezer Joch, ein totaler Insider. Wenn ihr also dort seid, nehmt es mit – breite Straßen, heiße Kurven, nichts los! Die Sella-Renn-Runde geht über den Mendelpass weiter. Wir mussten feststellen, dass der Schrottkunsthändler am Mendelpass sehrsehr klein geworden ist, aber wir waren ja auch nicht zum shoppen dort. Die Abendstunden sind gekommen, zu spät für den Ritten, daher haben wir uns ab Bozen die Autostrada gegönnt und sind für 2,30 Euro pro Töff nach Klausen in unser Hotel. Wir hatten uns beim Klostersepp angemeldet, Hanni freute sich schon – und wir auf die gesamte Familie Kasslatter. Letztes Jahr waren wir sie leider nicht besuchen. Ein schön ausgebautes Hotel erwartete uns mit gewohnt freundlicher Begrüßung und Behausung – jetzt sogar mit Tiefgarage! Nachdem wir unser Zimmer belagert haben, holten wir uns die leckere Outdoor-Pizza im Doppelpack (ja, wir sind verfressen *grins*) auf der Terrasse. Herrlich, GEIL, thats it! So könnte ich mir jeden Tag meines Lebens vorstellen 😉 In der Stadt hat sich auch ein wenig getan, neue Straßen und Häuser, trotzdem noch unser kleines, altes Klausen!
TAG 9 – Ab 10.15h – An 21.00h – 365km
Klausen -> Gufidaun Abstecher -> Würzjoch (1987m) -> Passo Valparola (2192m) -> Passo Falzarego (2105m) -> Passo Giau (2236m) -> einer fehlt? -> Passo Staulanza (1773m) -> Passo Duran (1605m) -> Passo Cereda (1369m) -> Passo di Costalunga (1752m) -> Passo Rolle (1989m) -> Karerpass (1745m) -> Nigerpass (1690m) -> Bozen -> Ritten -> Klausen
Das definitiv beste Frühstück der Reise von der definitiv besten Hotelbewirtung. Ein Gaumenschmaus beglückte uns am Frühstückstisch, bevor wir einen Tag Zeit hatten, das Beste aus den letzten Südtirol-Urlauben noch einmal abzufahren. Der erste Tag mit vielen schönen Pässen ohne Gepäck. Wenn man 8 Tage den Bock mit Last rumschleppt, fährt man ohne auf einmal wie Peter Schillings „Major Tom“ und das bei schönster Südtirol-Harmonie! Auf dem Falzerego haben wir nette Ideen zum Nachbauen gefunden. Reichlich Windspiele hat der Händler da oben ausgestellt, manche sehr kreativ und witzig.
Ein Pass aus einer der letzten Touren dort lag uns besonders in Erinnerung: Der Passo Giau. Und es stellt sich raus, dass diese Strecke wirklich der allerbeste Pass aller Touren bisher ist. So ein Hammer: Unberührte Natur, gute Straßen, klasse Aussicht. Erwähnenswert ist allemal, dass das Giau-Pass-Schild aus Versmold kommt. Ein dicker Aufkleber alla „Made in Versmold“ schmückt die Rückseite. Am Passo Staulanza gibt mein Vorderreifen auf. Total abgeheizt will er nicht mehr Haften, sobald die Reifenkante dem Asphalt nahe kommt. Zum Glück bedeutet in Südtirol gedämpfte Kurvengeschwindigkeit nicht gedämpfter Fahrspaß. Mit dem Passo Duran sind wir in unbekanntes Gebiet gestartet.
Eine sehr gute Idee, andere Biker trifft man hier selten und auch im sonst ist dort eigentlich nur eine handvoll Einheimischer unterwegs. TOP! Auch der Passo Rolle hat uns begeistert und führte über den Karer- zum Nigerpass, wo wir den „Rosengarten“ in voller Pracht bestaunen konnten. Händereiben war angesagt: Endlich wieder rittinieren! Am Vortag haben wir den Ritten aus Zeitgründen übersprungen und nun lag er endlich vor unserer Nase. Das ist mit Abstand die beste Straße.
Von Bozen an breit ausgebaut schraubt man sich einige Serpentinen hoch um auf passende Höhenmeter zu kommen, dann wird sie immer schmaler und schmaler, im hinten Drittel sollte man bei Gegenverkehr dann sogar anhalten – da wird’s eng. Knapp 30km allergrößter Fahrspaß.Das Alpenglühen ließ uns noch einen letzten Stopp einlegen, bevor wir wieder in Klausen aufrollten. Zwischen Nigerpass und Bozen fanden wir das Schild zum San Pellegrino! Wer kennt nicht das gute Wasser, welches bei jedem deutschen Italienshop oder Pizzabäcker angeboten wird?! Aber der Ritten rief zu laut und die Uhr tickte zu schnell, als dass wir diesen hätten auch noch mitnehmen können. Aber dadurch haben wir schon Ziele fürs nächste Mal. Die Getränke-Tour. Wie in der Motorrad-Zeitung zum Monte Grappa und danach San Pellegrino besuchen und direkt aus dem Berg schlürfen! Als weitere Touren für das nächste Mal sind von Karneid nach Gurmer und vom Sarntal -> Jenesien -> Mollen -> Hafling. Eine Empfehlung unserer Freundin Hanni!
TAG 10 – Ab 10.00h – An 20.30h – ~870km
Klausen Autobahn -> Österreich Grenze -> Brennerpass (Europabrücke, 1374m) -> Voralp Bergpass -> Mittenwald -> Autobahn bis SHS
Der letzte Tag.. Abreise Richtung Norden. Morgens konnten wir nochmal lecker Frühstücken und die letzten Lücken im Gepäck mit guten Dingen aus dem Supermarkt füllen, nachdem wir uns verabschiedet hatten. Von Klausen bis Mittenwald knapp 2,5 Stunden. Zwischendrin der Abschieds-/ und Begrüßungspass Brenner mit dem Anblick der Europabrücke. Aber der Hammer war: Wir mussten nicht durch Innsbruck durch, denn Paula (das Navi) hat uns auf kürzesten Weg rundum gelotst. Bis nach Hause ging es unspektakulär zu. Alle 160km auf der Autobahn machten wir eine Pause, ob wir tanken mussten oder nicht. Ab Kassel gabs Regen. Wie ein Eimer Wasser ins Gesicht mit der Aussage: „Komm wieder zu dir, der Alltag wartet!“. Kaum standen wir vor der Garage – tja da packte uns schon wieder das Fernweh. Das müssen wir leider auf das nächste Jahr verschieben. Da freuen wir uns jetzt schon drauf.
Passliste
Col des Mosses (1445m) Col de Colombiere (1613m) Col des Aravis (1468m) Comet de Roseland (1968m) Col de Medelaine (1993m) Col du Lautaret (2057m) Col d’Izoard (2360m) Col de Vars (2109m) Col de la Cayolle (2326m) Col de Valberg (1673m) Col de Couillole (1678m) Col de St. Martin (1500m) Col de Turini (1607m) Col de Castillon (706m) Passo Joix (Joux, 1640m) Malojapass (1815m) Julierpass (2284m) |
Passo del Bernina (2330m) Passo Foscagno (2291m) Stilfser Joch (2758m) Brezer Joch (1397m) Mendelpass (1363m) Würzjoch (1987m) Passo Valparola (2192m) Passo Falzarego (2105m) Passo Giau (2236m) Passo Staulanza (1773m) Passo Duran (1605m) Passo Cereda (1369m) Passo di Costalunga (1752m) Passo Rolle (1989m) Karerpass (1745m) Nigerpass (1690m) Brennerpass (1374m) |
Hotel-Ratingliste
Vorbereitete Hotelliste bei Google-Maps
Jugendherberge Delémont Route de Bâle 185
2800 Delémont (JU) Tel: +41 32 422 20 54www.youthhostel.ch/delemont
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Hôtel St-Georges 334 rue de la République
73300 Saint-Jean-de-Maurienne Tél. : +33 4 79 64 01 06 www.hotel-saintgeorges.com
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Hôtel Le Bargy 28, avenue de la Sardagne
74300 Cluses Tél: +33 (0)4 50 98 01 96
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Auberge in Entraunes
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Hôtel Le Grand Cap
173 Avenue de la Plage 06190 Roquebrune Cap Martin Tel: 04 93 28 42 13
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Zum Klostersepp Fam. Kasslatter
St. Josef 30 39043 KLAUSEN (BZ)Tel.: +39 0472 847550www.klostersepp.com
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