Mich beschlich ein mulmiges Gefühl, als ich mit unserer „Fußhupe“ sonntags morgens um 07:30 Uhr noch eine Runde Gassi ging. Es hatte gefroren und es war stellenweise spiegelglatt. Schließlich war ja wieder das 2.te Januarwochenende. Das heißt: Es geht wieder rauf zum Köterberg, Suppe fassen.
Letztes Jahr sind wir nicht weit gekommen. Bis zum Hermanns Denkmal. Dort war es dann so was von glatt, dass wir sogar mit grobstölligen Motorradstiefeln gut schlindern konnten.
Für dieses Jahr sagte der Wetterbericht: morgens kalt und stellenweise glatt und im Laufe des Tages ansteigende Temperaturen bis 10°. Na, mal sehen.
Um 09:00 Uhr der erste Anruf: „Wir kommen nicht mit hier ist es arschglatt„. Da hab ich Verständnis für, und außerdem ist es ja kein Muss sondern ein „wer will“ und dann noch auf eigene Gefahr – für ´ne Schale Suppe gratis.
Wie immer hieß es: Ab 10:00 Uhr ist der Kaffee, Tee oder Kakao fertig und um 11:00 Uhr wird abgefahren. Pünktlich um 10:00 Uhr kamen die Ersten mit dem Spruch zur Begrüßung: „Boah ist das stellenweise tückisch und frohes neues Jahr erst mal. Wo steht der Kaffee??“ „In der Küche und der Ofen steht wenn du reinkommst rechts – zum Aufwärmen.“, sagte ich.
Bis 10:55 Uhr, da kam der letzte, der als erster abgesagt hatte, auch noch. Toll! 3 gemeinsame Stammtische: Bielefeld, Löhne und Rietberg (mal alphabetisch angeordnet) Ex und Nicht-BU´ler, gesamt 14 Motorräder mit 17 Leuten fanden sich ein. Tolle Truppe. Soviel bekommen wir im Sommer nicht zusammen. Es wurde laut im Haus.
Es wurde auch „schlagartig“ wärmer. Immer mehr versammelten sich auf dem Hof statt drinnen um ihr Getränk zu sich zu nehmen.
Gesprächsstoff ohne Ende, dennoch brauchte ich nichts sagen. Um 11:00 Uhr, pünktlich, wurden die Motoren angelassen und der Tross fuhr los. Die Nachbarn waren informiert.
Schön vorsichtig ging es um die Ecken – nichts glatt. Gott sei Dank. Hauptstraßen sind auch frei – schön. Mal sehen wie es am Hermann ist.
Freaggle führte den Trupp an und meist führen seine Strecken, soweit wie möglich, ohne Ampeln durch die Lande. Selbst oben auf dem Hermans-Denkmal war von Glätte nichts zu spüren, aber neblig war es und trotzdem ging es vorsichtig weiter bis zur ersten Zigarettenpause nach 37 Kilometern – circa die Hälfte der Strecke.
Jetzt wurde aber geredet und gep…… . Kalte Hände, lauwarmer Motor, unbeheizte Reifen – was es alles zu bereden gab – ganz großes Kino. 🙂
„Jetzt kommt der spannende Teil, immer mehr an Höhenmeter bis 500m und das meiste durch Waldschneisen. Also weiterhin Vorsicht geboten.“ sagte ich bevor alle wieder ihre Motoren anließen.
Ein einziger Motorradfahrer kam uns die ganze Zeit entgegen und grüßte so heftig, dass man ihn von weiten sehen konnte. Am Ziel selbst standen aber doch 4 Motorräder und es wurde geplaudert.
Von Herrn Brand, den Inhaber des Köterberg Lokals, wurden wir persönlich begrüßt. „Holt Euch Eure Suppe ab und lasst es Euch schmecken.“, sagte er freundlich und schüttelte viele die Hand. Im Lokal war nicht viel los, so dass wir genug Platz für alle hatten. Wir verteilten uns an 2 Tischen. Natürlich blieb es nicht bei der Suppe. Es kamen noch „Strammer Max“ (Brot mit Schinken und Spiegelei, garniert mit Gurke und Tomate), Kaffee und anderes dazu. Ruckzuck verging die Zeit.
Wieder draußen kam mir das Lied von Blumentopf in den Sinn. Textpassage: Ein Berg ohne Weitsicht- puuh. Es war leicht diesig und bedeckt. Bis zum Brocken im Harz konnten wir nicht schauen.
Die Rückfahrt verlief auch ohne Probleme. Ein Parkplatz hinter dem Ort Hidessen wurde ausgemacht, um uns gegenseitig zu verabschieden, Erinnerungsfoto schießen und den Plan zu schmieden, nächstes Jahr wieder mit zu fahren. Von da ab fuhren viele in verschiedene Richtungen. Einige fuhren sogar noch mit bis zum Startpunkt und genossen noch Kaffee und Kuchen. 🙂
Na denn – FFN und bis nächstes Jahr, der 17ten Saisoneröffnung am 2.ten Januarwochenende.
Bilder: Cappo und Sabina, Bericht Freaggle, Video Cappo
Asphaltpiraten – Köterberg-Saisoneröffnung 2014 von heiko813