Eifeel Good
Aus dem Gedächtnis geschrieben…
Wir schreiben Mai 2008.
Wir haben nur 5 Tage für unsere Jahresmotorradtour und wir bleiben in Deutschland.
„Lass uns doch mal in die Eifel und Umgebung fahren. Da gibt es sehr schöne Ecken. “ schlug ich vor.
„Ja gut, warum nicht.“ bekam ich protestlos die Antwort.
Für Dienstagmorgen 27.05.2008 um 09:00 Uhr ist die Abfahrt geplant
Cappo fand im Internet eine Ferienwohnung mitten in Adenau und buchte sie für 5 Tage per Telefon.
Emailadresse oder so gab es nicht.
Tag 1 334km bis Adenau
Tag 2 148km
Tag 3 212km
Tag 4 130km
Tag 5 94km
Tag 6 324km bis nach Hause
1242 km – gesamt 95,74 € Benzin gesamt 56,63 Ltr. Benzin
Tag 1: Anreise (334km)
Die Route frei Schnauze führte über Delbrück, Geseke, Büren und Rüthen kreuz und quer durchs Sauerland zum Ahauser Stausee. „Wetter is good.“ sagte Cappo schon auf den Slogan der Tour hinweisend „I feel good „woraus dann „Eifeel good“ und zu Schluss dann „Eifel good“ wurde.
„Bis hier hin sind es schon 155km“ sagte ich.
In Olpe machten wir eine ausgedehnte Mittagspause. Wir bekamen die Teller nicht leer gegessen.
So groß waren die Portionen aber es war richtig, richtig lecker.
Mosbach, Wahlrod, Altenkirchen (Westerwald), Dürholz, Bonefeld, Altwied sind die Orte die wir nach Bad Hönnigen zur Rheinfähre durchfahren haben.
Über den Rhein fährt alle halbe Stunde die Fähre. Wir brauchten gar nicht warten, da sie auf unserer Seite grade mit dem Verladen begonnen haben. Ticket kaufen und drauf. „Ist n ganz schön breiter Bach.“ meinte Cappo so nebenbei. „Strom“ musste ich ihn berichtigen, ich konnte nicht anders.
„Was ist der Unterschied zwischen Bach, Fluss und Strom?“ fragte er gleich herausfordernd, nach dem Motto: ich habe auch eine Schule besucht.
Ich fing mit meinen berühmten erklärenden Satz an: „in der Sendung mit der Maus wurde das mal erklärt: Der Übergang von Bächen zu Flüssen ist fließend. Es gibt keine klare Abgrenzung, ab wann man von einem Fluss spricht oder bis wann von einem Bach. … Manchmal wird gesagt, dass ein Gewässer ab einer Breite von 5 Metern Fluss genannt werden sollte. Beiden gemeinsam ist jedoch, dass sie Wasser transportieren. Als Strom wird ein großer Fluss oder ein großes Fließgewässer bezeichnet, das ins Meer mündet. Zu den Charakteristika eines Stromes gehört, dass er mindestens eine Länge von 500 Kilometern hat und mehr als 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde führt. … Ströme sind unter anderem der Rhein, die Elbe und die Donau.“
Da konnte er nichts mehr hinzufügen.
Von Bad Breisig am Laachener See vorbei und direkt nach Adenau. Unsere Unterkunft lag mitten in Adenau.
Die Dame war sehr nett und schon etwas „im fortgeschrittenen Alter“.
Es war abends 19:30 Uhr als wir uns zum Essen in eine Pizzeria auf machten, die uns die Gastgeberin empfahl.
Tag 2: Rundfahrt
Wir bekamen raus, dass die IDM auf dem Nürburgring stattfand.
„An unserem heutigen Tag kurven wir den Westen ab so an der Luxemburgischen Grenze und so.“
Wo wir genau langfuhren weiß ich nicht mehr so hundert pro.
„Die ganzen Sträßchen kann sich ja kein Mensch merken“ bemerkte ich. Ich weiß noch, dass wir die Grenze Rheinland-Pfalz / NRW mehrmals überfahren sind. Der Wasserfall Dreimühlen, die Eifelwasserleitung taten es uns auf jeden Fall an, zu den Kaktushöhlen hätten wir laufen müssen.
Nä. Wir nicht.
Etwas länger hielten wir uns in dem Dreieck Daun, Prüm und Biersdorf auf. Es wurde nie langweilig.
In Bitburg nahmen wir uns vor morgen den Süden mit Mosel und Trier abzufahren.
Abends am Hotel weiß ich noch wie Cappo sagte: “Alter!!! wo habe wir den die 148km gelassen. Ich muss morgen tanken.“
Tag 3: Der Süden
„Es bleibt dabei, der Süden?“ fragte er. „Aber sicher das.“ meine Antwort.
Grobe Richtung ging es wieder Richtung Daun. An verschiedenen Maaren vorbei und lernten etwas über die Vulkaneifel. „Aha!“
Ein stetiges auf und ab in den Bergen lies mich so manche Zigarettenpause mehr machen als geplant. „Das es hier sooo schön sein kann hätte ich im Traum nicht dran gedacht.“ oder so ähnlich kam ein Spruch aus meinem Munde. Ich war wirklich sprachlos.
Als wir dann noch durch Weinberge an die Mosel kamen war selbst Cappo sprachlos. Der Slogan: „Eifeelgood“ war eingemeißelt.
Wir schauten und erst Trier an und fanden heraus, dass es bis Moritzburg 565km sind. Wo immer das Kaff auch liegt.
„Die Mosel entlang bis Bernkastel-Kues und dann wieder in die Berge.“ entschlossen wir uns und machten es auch so.
Beim Abendessen sagte Cappo:“ Morgen kurven wir mal um den Nürburgring rum. – ok?“
„Machen wir“
War heute n lange Tag und wieder 212km mehr aufn Tacho.
Tag 4: Der Ring
Der Tag begann laut. Durch Adenau war eine Oldtimerschau und die alten Fahrzeuge wurden mit Lautsprecherdurchsagen vorgestellt. Wir hatten aus unserem Zimmer eine total gute Aussicht drauf und genossen es auch.
Wir besuchten die Nürburg am Morgen und hörten schon ordentlich Spektakel vom Ring, der IDM.
Als wir dann später von einem riesigen Parkplatz am Brünnchen eine ideale Aussicht auf den Ring hatten erlebten wir wie private Fahrzeuge ihr Bestes gaben. Der eine oder andere Ausrutscher passierte direkt vor unserer Nase. „Das wird teuer“ – „Jupp“ waren unsere Kommentare dazu.
Wir blieben eine ganze Weile dortbevor wir die Gegend rund um den Ring abgefahren sind.
„Manche Privatfahrer verwechseln wohl die öffentliche Straße mit dem Ring.“ bollerte ich bei einer Zigarettenpause raus. „Manche fahren hier wirklich wie die Bescheuerten.“ sagte Cappo zustimmend.
Unser Radius betrug ca. 60km und die Eifel gefällt uns immer besser.
Abends beim Essen sagte Cappo: „Morgen fahren wir mal auf den Ring.“ – „Ach herrje, auch das noch.“ sagte ich.
Also verlängerten wir unseren Trip um einen Tag und verpassten den Geburtstag meines Neffen.
Ich weiß es nicht mehr ganz genau aber es waren wieder um die 130km an diesem Tag.
Tag 5: Der letzte Tag?
Wir „eierten“ so ein bisschen durch die Gegend. Nord Osten der Eifel bis Königswinter. Am frühen Nachmittag waren wir wieder am Ring.
Anmelden, Tickets holen 4 Runden 70€. Ich durfte nicht fahren, weil ich nicht die passenden Motorradklamotten (Jeanshose) anhatte. Ich fuhr also zu dem oben erwähnten Parkplatz am Brünnchen und wartete voller Begeisterung darauf das Cappo vorbei rauscht….
Zwischen jeder Runde lag eine gewisse Zeit, ich habe nicht gestoppt, aber er gab echt sein Bestes.
Viele Zuschauer applaudierten ihm, als er auch noch in der Kurve einen Porsche stehen gelassen hat.
Man war ich stolz.
Der Rest des Abends wurde über den Ring gesprochen, über die anstehende Abreise und wo lang die Route führen sollte.
Tag 6: Sonntag – Heimreise
Die Fahrt nach Hause verlief wieder ausschließlich über Landstraßen. Wir nahmen die Route über Siegen, Rothaargebirge am Henne Stausee vorbei gen Heimat. Es war drückend warm und wir schwitzen wie die Schw…. Wir wären am liebsten in den Stausee reingehüpft, ließen es aber sein.
„Man, kann es in Deutschland schön sein. Wir müssen nicht immer ins Ausland fahren.“ sagte ich beim Abrüsten zu Hause. „Ne, immer nicht, aber immer öfter.“ sagte Cappo grinsend und meinte damit:
Wir können morgen wieder los fahren